In der kommenden Nacht schlief ich nicht wie gewöhnlich in Kion's Höhle neben dem Königsfelsen, sondern direkt am Grenzlandfelsen vor dem Schattenland. Jedoch sagte ich Zazu vorher noch Bescheid, wo ich genau bin. Er sollte erst dann Kion und seiner ganzen Familie über mich erzählen, wenn sie sich wirklich Sorgen um mich machen sollten. Auf diese Weise wollte ich erfahren, ob ich Simba und seine Familie nicht egal bin.
Ich gebe zu, dass war im Nachhinein von mir keine gute Idee. Aber ich war an diesem Tag einfach so enttäuscht von Kion. Ich bekam irgendwie aber auch schnell ein schlechtes Gewissen und wollte mich deshalb nur einen Moment ausruhen. Jedoch schlief ich kurz darauf richtig ein und erlebte einen wirklich ungewöhnlichen Traum.
Als erstes erschien mir Bunga mit einer Wunschbienenwachskerze und sagte zu mir, dass er damit meinen größten Wunsch erfüllen könnte. Ich müsste nur aussprechen, was mir tief auf den Herzen liegt und anschließend würde er dann die Kerze für mich auspusten. IMG_20211129_152020.jpg
Sehr verlockend sah das Angebot vom Bunga schon aus. Aber ich wusste nicht so recht, inwiefern ich mich auf Kion's besten Freund verlassen konnte. Aber da ich ihn nicht enttäuschen wollte und ich genau wusste, wie nett er zu den Tieren ist, lies ich mich auf das Spiel ein. Wie ihr wisst, hat dieser Honigdachs normalerweise vor Nichts und Niemanden Angst. Als er jedoch seine Freundin Binga traf, hatte er große Angst sie zu küssen. Deshalb ist Bungas Lieblingsmärchen auch: "Von einem Honigdachs der auszog, das Fürchten zu lernen".
Nun, aber wie ging es dann weiter? Ach ja. Ich erklärte in der versammelten Runde, dass meine Eltern mir nie Beachtung geschenkt haben und es ihnen unwichtig ist, ob ich mit meiner Jagd Erfolgreich bin oder nicht. Deshalb sprach ich eher rhetorisch meinen Wunsch aus mit den Worten: "Ich wünschte mir, meine Eltern würden mich als Gepardin mehr wahrnehmen und zu mir
sagen:" "Das hast du gut gemacht Fuli. Du bist die Größte".
Kurz danach pustete Bunga die Flamme aus und ich dachte jetzt, dass meine Eltern nun herkommen würden, um mir die Anerkennung zu geben. Doch in Wirklichkeit kam alles ganz anders. Plötzlich spürte ich an mir eine eigenartige Veränderung. Ich wusste zunächst noch nicht genau was das war, aber ich hatte den Eindruck, dass alles um mich herum sich zu Boden drückte. Erst als ich auf meine Beine hinab blickte wurde mir klar, was mit mir eigentlich passierte. Ich fing an zu wachsen und wurde immer größer. IMG_20211129_153127.jpg
So hatte ich mir meinen Wunsch nun wirklich nicht vorgestellt. Ich wusste doch, dass Bungas Idee wieder mal einen Hacken hatte oder war es tatsächlich mein Wunsch von meinen Eltern nicht übersehen zu werden, beziehungsweise das sie mich simbolisch durch meine neue Größe ernster nehmen? Ich wusste es nicht. Klar war mir in diesem Moment nur, dass mich die Gazellen jetzt Kilometer weit riechen können und das ich mich als große Gepardin nicht mehr im hohen Gras an sie heran schleichen kann. Doch während nun meine Freunde mich faszinierend anstarrten, würde ich bald noch eine weitere Überraschung erleben.