Kleine Geschichte des schwarzen Löwen :3

  • Nostalgie treibt mich grade ein wenig an hier eine Kurzgeschichte zu schreiben. Sie ist im Fantasy-Bereich angelegt, also hoffe ich das dass in Ordnung geht :3 und besonders lang wird sie nicht sein x3
    Ich bin leider nicht frei von Fehlern was meine Schreibweise angeht, also bitte ich das zu verzeihen x.-.x
    Viel Spaß beim lesen, hoffentlich gefällts^^
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    Kurzgeschichte: Ein Blick zurück


    Mit gleichmäßigen Sprüngen zog es ihn nach oben. Der Wind war sein Verbündeter, den mit ihm war es ihm möglich hoch zu springen, was hier an dieser Erhöhung nötig war. Auf einem der höheren Felsen landend, lies er den Blick über ein weites Land schweifen. Hier und da Wäldchen, Fels-Formationen und Flüsse, aber im Großen und Ganzen mehr weite Ebenen.
    Der Löwe der sich gerade die schöne Szenerie besah, indem er verschiedene Vögel und Tiere erblickte die in diesem Land lebten, hatte ein durchaus größeres Alter erreicht. Er war nicht gebrechlich, doch im Fell zeichneten sich schon silber-weiße Streifen ab, und auch in der Mähne die mehr am Rücken und Nacken der Großkatze zu finden ist, gab es grau-weiße Stellen.
    An den Beinen gab es, kurz vor den Pfoten, etwas außergewöhnliches zu sehen. Man würde sie als 'Armreife' bezeichnen. Verziert mit einfachen Mustern, die jedoch klar das Element Luft widergaben. Ein Element, mit dem sie liefen, kämpften und lebten. Sie wurden 'Pfotenringe' genannt. Um jedes Bein gab es eines, ein Merkmal seines Volkes.

    Der schwarze Löwe setzte sich und blickte gedankenverloren In die Ferne ehe ihn etwas aufschrecken lies. Neben ihm tauchte eine Löwin auf. Ebenfalls schwarz und ebenfalls besaß sie diese 'Armreife'
    "Der Rundgang ist abgeschlossen, Silberkralle. Wie immer gibt es nichts anderes zu melden als freche Vögel und raschelnde Bäume."
    "Höre ich da ein gewisses Missfallen heraus?" fragte der männliche Löwe nun, den Kopf leicht in ihre Richtung geneigt. Die Löwin sah für einen Moment betreten zur Seite. "Verzeiht wenn das offensichtlich war."
    Er lachte leicht. "Rundgänge sind vielleicht nicht nötig, wir müssen uns ja vor nichts in Acht nehmen oder gar verteidigen. Es ist aber eine nette Routine, und besser ein Rundgang Zuviel, als einer Zuwenig." sagte er nun wieder den Blick in die Ferne richtend.
    "Wohl wahr." sagte die Löwin. "Verzeiht wenn ich frage, aber...warum blickt ihr jedes mal in diese Richtung wenn wir den Rundgang abschließen?" fügte sie nun fragend hinzu und legte den Kopf leicht schief. "Nicht das es falsch wäre oder ähnliches, mir steht es fern euch vorzuschreiben was ihr zu tun und zu lassen habt" sagte sie rasch.
    Erst sagte er nichts. Dann drehte Silberkralle, wie sie ihn nannte, sich leicht zu ihr um. "Vor einiger Zeit kam ich aus der Richtung. Wie du ja weißt bin ich nicht in eurem Territorium geboren worden." erzählte er. Die Löwin nickte. "Ich erinnere mich ein wenig. Ihr kamt mit einer kleinen Anzahl an Windlöwen zu uns. Euer Zustand war gelinde gesagt...besorgniserregend. Leichte Verletzungen, und euch fehlten drei der vier Pfotenringe. Zumindest ist es das, was man erzählt wenn man nach eurer Herkunft fragt"
    "Wir kamen aus einem Land das nur den Krieg gekannt hatte" führte der schwarze Löwe seine Erzählung fort. "Meine Reise durch das Land hat mich in etwas...verwickelt aus dem ich nur schwer wieder rauskam, und dort sogar Freunde verloren habe. Und nein, nicht alle die ich verloren habe sind auch gestorben. Hoffe ich zumindest" sprach er, und überlegte sogar kurz. "...dort brachte mir jemand bei, wie man kämpft. Nicht nur das, sondern...für was es sich zu kämpfen lohnt." fügte er hinzu und seine Stimme wurde etwas weicher. Dann riss er sich aus dem Gedanken den er hatte und sagte, "was aus ihr oder den anderen, die ich dort angetroffen habe, geworden ist das weiß nur der Wind."
    "Habt ihr sie gemocht?" fragte die Löwin hinter ihm neugierig. "Ich verdanke ihr mein Leben, also stehe ich irgendwo in ihrer Schuld." erklärte Silberkralle den Kopf leicht neigend.
    Der Wind wurde ein wenig deutlicher. "Vielleicht seht ihr sie ja wieder" sagte die Löwin, die sich aufwand und sich dann umdrehte. "Wir sollten unserem König berichten was wir bei diesem Rundgang erlebt haben."
    "Nichts" grinste Silberkralle, der sich ebenfalls erhob. "außer freche Vögel und raschelnde Bäume" setzte er nach und begab sich mit der Löwin - so schwungvoll wie er raufgesprungen war - wieder hinab.

    Auf dem Boden angekommen warteten zwei weitere Löwen auf die beiden. Eine weibliche, weitaus stärkere und gleichaltrige Löwin und ein männlicher, jüngerer Löwe. "Was gefunden?" fragte letzterer mit einer Energie, die Silberkralle immer erstaunte. "Alles ruhig, Jungzahn." antwortete Silberkralle und fügte dann hinzu "Wir kehren zum Vortex zurück, erstatten Bericht und...haben wie üblich wieder unsere Ruhe"
    Jungzahn war ein Begriff für neue Rekruten die den Löwen der Windmähnen Schutz gaben und der Vortex war der Name ihres Zuhauses, einer Kreisförmigen Ansammlung von kleinen Höhlen in den Ebenen.
    "Windkralle, tu mir bitte den Gefallen und geh mit Jungzahn schonmal vorraus. Ich muss noch etwas mit Sturmpfote hier bereden" sagte Silberkralle und deutete dabei auf die stärkere Löwin. Windkralle, besagte Löwin nickte und bedeutete den jüngsten, der grade mal alt genug war das man die wachsene Mähne sehen konnte, ihr zu Folgen. "Mit dem Wind" sagte sie dann noch gen Silberkralle und Sturmpfote. Beide erwiederten ebenfalls mit 'mit dem Wind'
    Während Windkralle und Jungzahn losrannten, sah Sturmpfote in Silberkralle's Richtung. "Du hast wieder einen Blick zurück geworfen, oder Ryu?"
    Er schnaufte. "Ist das so schlimm...?" - "Häng dich nur nicht an der Vergangenheit auf." sagte sie und ging los. Silberkralle - oder besser gesagt Ryu - blinzelte und folgte ihr. "Tu ich nicht! Ich bin nur jeden Tag dankbar. Und das solltest du auch sein"

    Ryu holte zu ihr auf. "Bin ich" sagte Sturmpfote und sah zu ihm. "und ich bin es, in dem ich einfach nach vorne schaue." sie schlug mit ihrer Pfote leicht gegen seine Schulter. "Keinen Respekt vor der Befehlskette, hm Leen?" fragte Ryu mit einem leichten Grinsen. "Zieht nicht, wir haben den selben Rang" sagte Leen Sturmpfote und rannte dann los. Ryu warf noch einen Blick auf seine Schulter. Ein Symbol zierte diese Stelle, eines das nur etwas heller war als sein eigendliches Fell. "Hmpf..." schnaufte er, lächelte und schüttelte den Kopf. Dann rannte auch er los.

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

    Lektion der Revolvermänner - Der dunkle Turm

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  • Ich hab lang überlegt ob ich eine Fortsetzung machen soll (einfach weil mir nicht mehr als das obere eingefallen ist XD)
    Aber ich versuchs :3
    Kleine Info an der Stelle, bei den nachfolgenden Wölfen habe ich mich ein wenig an 'The Flash' inspiriert. Schreibt gern ob ichs weiterführen soll ^^
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    Der Auftrag

    Der schwarz-graue Löwe und die schwarze Löwin erreichten den Vortex, die Kreisrunde Höhlenformation in denen mehrere Löwen und Wölfe, die ebenfalls schwarz bis dunkelgrau waren, lebten. Von aussen betrachtet erschienen sie aus dem nichts. Das war allerdings nur optisch, denn der Windlauf war keine Teleportation. Sie rannten mit der Hilfe von Windenergie, die sie schnell von einem Ort zum anderen trug. Der Nachteil war das diese Art zu reisen eine kleine Aufladezeit besaß, und während dem laufen man nichts tun oder wirken konnte. Man musste den Windlauf verlassen um kämpfen zu können - zum Beispiel.

    Leen und Ryu kamen einige Löwen und Wölfe entgegen die grüßend in ihre Richtung nickten. "Ich ruh' mich aus - wenn irgendwas interessantes passiert, hol mich vorher ja?" gab Leen von sich und drehte schonmal in eine andere Richtung ab. "Dann bis die Tage" kommentierte Ryu zurück und gab ein leichtes grinsen von sich.

    Hier und da sah Ryu junge Löwen und Wölfe trainieren, noch jüngere spielen und andere einfach beisammen sein und reden. Der Unterschied zwischen den Wölfen und Löwen dieses Königreichs war, dass beide zwar dem Sturm-element angehörten, allerdings die Löwen die Windkräfte besaßen und die Wölfe die Blitzkräfte. Anfangs, als Ryu Jahre zuvor in dieses Reich kam, wunderte er sich über das friedliche, an manchen Teilen sogar familiäre zusammenleben beider Rassen. Schließlich kannte er nur den Konflikt mit den Goldwölfen, einer Rasse von Wölfen die mit seiner eigenen im Krieg und im Zwist lag. Der Grund war ihm unbekannt.
    Die Antwort kam, als er kurz nach seiner Ankunft den König dieses Reiches traf. König Logan van Flash. Ein Wesen das sowohl den Wolf, als auch den Löwen in sich trug. Der breite Körperbau des Löwen mit den Aspekten eines Wolfes - der Kopf und der Schweif war das offensichtlichste Merkmal.
    Auch ist er größer als die meisten hier lebenden Tiere. Ryu galt schon als recht groß, doch neben Logan wirkte er wie ein Jungerwachsener. Das bemerkenswerteste allerdings war, das Logan beide Kräfte gut kontrollieren konnte. Mit dieser Kunst zeigte er das beide 'Völker' gut miteinander auskommen konnten wenn alles im Gleichgewicht lag.

    Ryu wurde aus den Gedanken gerissen als sowohl ein Wolf als auch ein Löwe vor ihm standen. "Verzeiht die Störung ehrenwerter Silberkralle" sagte der Wolf. Diese hatten immer einen edlen Umgangston für die er sie beneidete. Sie verschrieben sich mehr der Logik - die meisten zumindest. "Unser König erwartet euch" fügte der Löwe neben ihm hinzu. Der Windlöwe wirkte irritiert. "Hab...ich irgendwas gemacht?" fragte er nun zögerlich. "Das wird euch unser Herr erläutern." sagte der Wolf in seinem ruhigen Tonfall, was Ryu nicht wirklich beruhigte. Begleitet von den beiden Wächtern - die dadurch zu erkennen waren das neben den Pfotenringen auch noch eine Art Halsband mit selbigem Muster vorzufinden war - betrat er eine der größeren Höhlen. Diese war symetrisch und alle paar Meter sah man Wachen die noch mehr Zeug am Körper trugen. Halsband, Pfotenringe - zwei pro Pfote - und am Schweif noch mehrere Ringe und Bänder - die Unterschiede nur, das bei den Wölfen es Blitzsymbole waren und bei den Löwen Windsymbole. Ryu konnte jedes Mal die Kraft hinter den Elitewächtern spüren. Mittlerweile war er stark und hätte sogar die Fähigkeiten dazu ebenfalls in so einen Rang aufsteigen zu können, allerdings hatte er den Dang dazu nicht. Nicht mehr. Man fand auch immer gleich viele Löwen und Wölfe als Wächter vor - als Zeichen der Balance.

    Den Königssaal betretend wurde Ryu mit dem König allein gelassen. Die Statur des Wolfslöwen - wie er fand ein passender Begriff für ihn - war auch von etwas weiter Weg imposant - und die Kraft überschattete selbst die der Elitewächter hinter ihm. "Mein Herr, ihr habt nach mir rufen lassen?" fragte Ryu und setzte sich aufrecht hin. Er blieb sehr ruhig. Die Stimme des Königs war tief, allerdings sehr sanft und mehr wolfstypisch ruhig. "Danke das du meiner Aufforderung entgegenkamst." er drehte sich um. Im Gegensatz zum allgemeinen Volk, das mehr schwarz bis graue Farben besaß, war er weiß mit schwarzen Akzenten. Wind- sowie Blitzakzente, kunstvoll auf seinem Fell verzeichnet. Wie ein perfektes Bild. Die Mähne die er besaß und die selbe Fellfarbe wie sein Hauptfell trug - nur ohne die Akzente - schmückten noch grobe Perlen und Federn. Als er vor Ryu halt machte und sich ebenfalls setzte, sagte er, "Rühr dich." worauf hin Ryu sich etwas entspannte.
    "Mir ist klar das ich mit meiner folgenden Bitte viel von dir verlangen werde. Selbst nach sovielen Jahren."
    "Es geht um ihn, oder?" fragte Ryu sofort, ahnend worauf der König hinaus wollte. Ein langsames Nicken seinerseits bestätigte Ryu's Vermutung. "Wir haben nichts mehr von ihm gehört, was gut ist. Du sagtest er sei tot, allerdings hat sich die Umgebung dort nicht wirklich erholt. Wir brauchen eine Gewissheit." erklärte Logan, ruhig und sanft als würde er einen guten Freund um einen Gefallen bitten.
    "Ich soll nachprüfen ob er tot geblieben ist." sagte Ryu direkt. Erneut das sanfte nicken des Königs. "Ich verlange viel, und ich erwarte nicht das du mir in der Hinsicht blind folgst. Wenn du nicht ausziehen willst, dann-"
    "Ich werde den Auftrag ausführen" unterbrach ihn Ryu, worauf er sofort den Kopf neigte. Logan war einen Moment lang irritiert. "Verzeiht meinen Ausbruch, Hoheit" sagte Ryu rasch. "schon in Ordnung" sagte Logan. "Bist du dir sicher?" fragte er nach. "Ich weiß wie schwer es dir fallen muss, dorthin zurückzukehren wo du fast deine Freiheit verloren hättest."
    Ryu sah auf. "Es ist für die Zukunft eures Reiches. Eine Zukunft in der ich einen Platz habe, für die ich kämpfen und notfalls auch sterben würde" erklärte der schwarze Löwe. "Nun gut, du wirst aber nicht alleine gehen - darauf bestehe ich und ich werde es auch befehlen wenn es notwendig ist" sagte Logan schließlich, als er ihm die Erlaubnis damit gewährte diesen Auftrag auszuführen.

    Logan gab ein kurzes Brüllen von sich. Ryu fand es immer etwas irritierend einen Wolf zu sehen der wie ein Löwe brüllen konnte.
    Ein schwarzer Wolf mit glattem Fell betrat die Halle. Er besaß garkeine 'Accresoire' wie Ryu oder die Elitewächter. Sein schwarzes Fell war sogar dunkler als das von Ryu. "Ihr habt nach mir gerufen?" fragte der Wolf der neben Ryu zum stehen kam und diesen für einen Moment musterte, bevor er den Blick wieder zum König warf.
    "Donnerpfote, ich will das du Silberkralle auf seiner Unternehmung begleitest und sicherstellst, das er heil zurückkommt. Ihr beide werdet einen Aufklärungsauftrag ausführen, der die Sicherstellung des Todes eines sehr dunklen Wesens bestätigen soll." erklärte Logan dem Wolf neben Ryu. Wieder warf der Wolf - Donnerpfote - einen Blick auf Ryu zu. "Ich verstehe - muss ich mich ihm unterordnen?" fragte er kühl und ruhig, wie die Wölfe eben waren. "Es wäre besser, da er sich in diesem Gebiet auskennt."
    "Er ist also der, der von aussen kam." sagte Donnerpfote. Die gelben Augen stachen regelrecht durch Ryu, und dieser schnaufte einmal kurz durch. "Nichts für ungut, das sollte nicht abwertend klingen" fügte er hinzu. Ryu nickte. "Alles gut..." kommentierte der Löwe dies.

    Die beiden wurden daraufhin nach draußen entlassen und Ryu blieb unten - nachdem sie die Elitewächter passierten und soweit wieder auf dem offenen Platz standen - kurz stehen. "Warte am Rand auf mich, Donnerpfote. Ich muss noch schnell jemanden bescheid geben."
    "Tu dir nur keinen Zwang an" sagte der Wolf der weiter ging. "Aber verlier nicht zuviel Zeit" fügte er hinzu, ohne Ryu dabei anzusehen.

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

    Lektion der Revolvermänner - Der dunkle Turm

    Einmal editiert, zuletzt von Ryurandir ()

  • Teil zwei, weil zu lang ._.

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    Mit dem Windlauf schoss er zu einer Höhle bei der man einige Stufen raufklettern musste. Es war eine große Höhle und eine in der er mit Leen zusammen lebte. Beide waren allerdings kein Pärchen, mehr waren sie eine Art Wohngemeinschaft.

    Leen kam grade nach draußen als Ryu reinkommen wollte. "Das sind keine paar Tage" sagte Leen sofort und grinste. Das Grinsen verschwand allerdings als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte. Schnell erklärte Ryu worum es ging, das er zum König gerufen wurde und was seine Mission war. "Du...gehst wirklich in diese Festung zurück?" fragte sie die Ohren dabei anlegend. Leicht - wie zuvor Logan es tat - nickte Ryu. "Ich werde von einem Blitzwolf begleitet. Donnerpfote heißt er. Vielleicht hilft mir dieser Auftrag auch ein wenig mit meiner Vergangenheit abzuschließen."

    "Bitte...sei vorsichtig. Der dunkle Löwe dort mag nicht mehr am Leben sein. Seine Präsenz allerdings ist es noch." sie seufzte. "Ausreden kann ich dir das ohnehin nicht." Ryu grinste schief. "ich werde nicht lange weg sein, versprochen."

    Leen nickte knapp. "Ich werde einige deiner Patroullien übernehmen müssen...wehe das bleibt so." auch sie grinste schief.

    Ryu benutzte den Windlauf dann bis zum Eingang der Kreisförmigen Höhlenformation, wo Donnerpfote bereits dort saß - mit seinem Schweif, der für einen Wolf ein klein wenig länger war, um die Vorderpfoten gelegt - und wartete. "Ging ja doch recht schnell" sagte er nachdem er Ryu bemerkte. "...hast du auch einen anderen Namen den ich mir leichter merken kann?" fragte Ryu. "Ja" sagte Donnerpfote knapp, sagte aber nicht mehr drauf. "Schön das ich ihn hören darf." sagte Ryu sarkastisch. "Bei allem Respekt, ich gebe diesen nur denen Preis bei dem ich mir sicher sein kann das sie ihn verdienen."

    ~Auch noch hochnäsig...~ dachte sich Ryu und beließ es dabei. "Schön" wiederholte er "...folge mir einfach."

    Mit dem Windlauf gab Ryu die Richtung vor. Wie bereits erwähnt war es keine Teleportation wie man es anfänglich vermuten würde, mehr war es ein sehr schnelles rennen. Man konnte den grün-blauen Schleier sehen der schnell über den Boden zog und in dem sich Ryu befand. Die Geschwindigkeit konnte Donnerpfote gut mithalten - bei ihm allerdings nutzte er die Kraft der Blitze und Elektrizität. Auch bei ihm war es ein schnelles Laufen, allerdings statt einem schleier zuckten bläuliche Blitze um ihn herum

    Mit dieser Art zu reisen machten sie sich auf den Weg zur Grenze ihres Heimatlandes und zur Grenze eines Reiches, das selbst heute noch dem Windlöwen Ryu einen Schauer über den Rücken jagte.

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

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  • Mal wieder Lust gehabt, da weiter zu schreiben - enjoy o,o
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    Überwindung


    Die Grenze des Landes in dem er lebte wurde durch eine Bergkette getrennt. Es gab durchaus mehrere Pässe und Zugänge zu dem Land. Zum 'verdorbenen' Land allerdings, wie Ryu beschloss es zu nennen, gab es nur einen einzigen, breiten Pass.

    Kurz vor dem Pass hielt er an. An Ryu schoss Donnerpfote dabei, der kurz darauf ebenfalls anhielt und sich ihm zuwand. "Ist etwas nicht in Ordnung?" fragte der Wolf, der im Anschluss dann den Blick des Löwen nun deutlicher wahrnahm.
    Dem Löwen gingen die Bilder wieder durch den Kopf. Umgeben von fast dämonisch-aussehenden Großkatzen und Wölfen, Hunden oder eher eine Mischung aus allem genannten. Wie sie Ryu und noch weitere in Höhlen brachten die als Gefängnis dienten.
    Einige versuchte man auf ihre Seite zu ziehen, so auch Ryu. Daran erinnert, wie er sogar fast nachgeben hätte, lies ihn etwas zittern. Er machte einen Schritt zurück, schluckte, atmete durch ehe er diesen wieder nach vorne brachte. ~Er ist tot, er ist keine Bedrohung mehr.~ rief er sich immer wieder, mantra-artig in den Kopf. Langsam schloss er zu Donnerpfote auf. "Wir sollten nicht mit unseren Kräften reisen" sagte Ryu knapp, und betrat damit wieder Jenes Gebiet, dessen Albträume am Anfang seines Lebens im neuen Land - das ihm als Kesselebene bekannt gemacht wurde - ihn quälten und kaum schlafen liesen.

    Donnerpfote folgte ihm bis er neben Ryu herging. "Slayer" sagte er dann dumpf. "Hm?" gab der schwarze Löwe von sich. "Mein Name. Slayer" sagte er wiederholend. "Habe ich jetzt deinen Respekt irgendwie bekommen?" fragte Ryu irritiert. Es waren nur Minuten vergangen bis sie die Grenze erreicht hatten.
    "Ich kenne die Reaktion die du gezeigt hast. Zuerst hatte ich dem keinen Glauben geschenkt. Ich kenne dieses Land nur flüchtig, daher hielt ich es für Unsinn das man hier gefangen sein konnte."
    "Wenn du eine 'Hochburg' siehst," fing Ryu an "wirst du es nachempfinden können."
    Kurzes Schweigen, ehe dem Löwen doch die Neugier kam. "Woher kennst du 'meine Reaktion' eigendlich?" fragte er den Wolf, der nur mit den Augen zu ihm sah als er antwortete. "Du bist nicht der erste Löwe der von irgendwas geflohen ist. Ich bin mit zwei Wölfen zu Logan gestoßen. Beide hatten die selben, angsterfüllten Augen gehabt. Die Körperhaltung die einem vermittelt das man bis auf das zerreißen angespannt ist, und zeitgleich besaß man eine Schwäche die überwältigend zu sein schien." Slayer schnaufte durch. "Du hast es erlebt. So detailreich kann man das nur sagen wenn man es erlebt hat. Was ist deine Geschichte?" fragte Ryu erneut. Es schien gut abzulenken während sie eine Pfote nach der anderen taten um durch das verdorbene Land zu gehen.
    "Nichts spannendes. Geboren in einem kampfeslustigen Rudel wurde ich von meinen Mitwölfen zurückgelassen. Zu dem Zeitpunkt befanden wir uns im Krieg mit einem anderen Wolfsrudel. Besagtes anderes Rudel fand mich und - entgegen aller meiner Erwartungen - nahm mich auf. Ich hatte kaum eine andere Möglichkeit. Naja, ausser zu sterben vielleicht." fügte er hinzu. "Leider wurde das Rudel in dem ich lebte von meinem ehemaligen regelrecht zerstört. Wir flohen und...naja den Rest kannst du dir zusammenreimen."
    Ryu nickte. "Ich muss aber zugeben" fing Slayer an "Das 'das hier' ... nach und nach bedrückender ist."
    Das verdorbene Land trug seinen Namen zurecht. Weite ebenen, tote Bäume und mehr Felsen als man zählen konnte. Am Horizont ragte ein Berg hoch, der mehr lang als hoch war. Man konnte durchaus gleichmäßig angeordnete Höhlen sehen.

    Ryu wurde etwas schneller und ging einem Felsen hoch, der schräg nach oben stand. Slayer folgte und war dicht neben ihm, um zu sehen was Ryu sah. So karg und geheimnisvoll Slayer tat, nicht mal er konnte sein Unbehagen verbergen. Die Ohren angelegt, besah er sich das was Ryu als 'Hochburg' bezeichnet hatte. Ein breiter Weg der in diesen Berg hinein ging, an den Seiten grotesk-aussehende Felsen, in denen man Wölfe oder Großkatzen sehen konnte. Es wirkte als würden sie den Eingang bewachen. Es gab aber welche, die teilweise oder ganz kaputt waren. Einige Plateaus zeigten größere Flächen, die wie Terassen im mittleren Bereich des Berges hervorragten. Jedoch keine einzige Lebende Seele war vorzufinden.
    Und dennoch war da eine Präsenz. Eine drückende, schwere Präsenz die den Löwen wieder zittern lies. Im Geiste sah er diese Schwingen die der dunkle Löwe besaß. Diese überragende Größe und vor allem die Augen die durch ihn durch in seine Seele zu blicken schien.
    "Ryu, aufwachen!" dröhnte es von Slayer an der linken Seite als er herausgerissen wurde aus seiner Angst. "Wir gehen rein, sehen nach ob er noch da liegt, und gehen wieder raus." sagte der Wolf. Unsicher, aber dennoch nickte der Windlöwe. Sie nahmen den Weg wieder auf - direkt auf die verlassene Hochburg. Mit jedem Schritt schien es aber schwerer zu werden für den Löwen.

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

    Lektion der Revolvermänner - Der dunkle Turm

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  • Nach langer Abwesenheit fällt mir da wieder etwas ein^^

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    Die Macht von längst Vergangenem

    Links und rechts ragten die Felswände der Felsenburg hoch je weiter sie in den Berg vordrangen. Selbst Slayer legte die Ohren an und sagte nach einer kurzen Weile, "Wie kam es eigentlich dazu das du gegen das hier gekämpft hast?"
    Ryu, schon deutlich angespannt, wirkte durch die Frage abgelenkt. "...nachdem ich mein ursprüngliches Rudel verloren hatte bin ich recht ziellos herumgewandert. Ich traf auf ein paar andere Löwen. Rassen die mir zu dem Zeitpunkt unbekannt erschienen. Sie suchten nach Hilfe.." Ryu hielt inne und starrt vor sich auf einen offenen Raum. Man sah an der Rückwand des Raumes einen kleinen Eingang der etwas rechts lag. An der rechten und linken Seitenwand des Raumes gab es je einen Eingang zu einem Korridor. Abgesehen davon war der Raum wenig spannend.
    Als Ryu sich wieder gefangen hatte erzählte er weiter, "...ich … beschloss mich denen anzuschließen. Eine neue Perspektive wäre eine gute Idee - zumindest dachte ich das damals."
    Ryu's blick heftete sich an den schmalen Eingang an der Rückwand des großen Raumes. Im Kopf ging er einer Erinnerung nach:

    '...ich erinnere mich daran bei meiner Flucht aus einem der Korridore zu kommen. Hinter mir die anderen Windlöwen. Ich hielt an. An genau jenem, schmalen Eingang stand eine Löwin die ich einst kannte. Der Name ist mir entfallen. Doch woran ich mich erinnere war das Blut an ihrem Maul und an ihrem Hals. Als wäre sie Vornüber in eine Pfütze gefallen.
    Sie hatte mich bemerkt und mir subtil zugenickt. Wohl um mir zu versichern das ich weiter fliehen konnte...'


    Diesmal gelang es ihm sich selbst aus der Erinnerung zu holen. "...hier rein" sagte der Löwe und deutete auf jenen schmalen Eingang hin. Slayer folgte mit angelegten Ohren, eher weil ihm die Umgebung nicht passte.
    Der Gang selbst war eng und führte etwas hinab. Dahinter befand sich ein kleinerer Raum. Dieser war groß genug um als Schlafplatz zu dienen.
    Als beide sich umsahen hängten ihre Blicke an einer Stelle - ein großes Skelett eines Löwen. Ryu zitterte. Allerdings nicht weil er wusste wer da lag, sondern weil er sah wieso er tot war.
    Was Ryu dachte sprach Slayer aus; "Ein gezielter Biss am Hals...ich kann die Zahnabdrücke an den Halswirbeln sehen. Wer immer das bewerkstelligt hat musste sehr nah an ihm gewesen sein."
    Ryu nickte und erzählte ihm von der Erinnerung. Slayer verstand und sagte, "er war zu stark um durch einen offenen Kampf zu sterben. Ich kann deine Anspannung mehr als verstehen" fügte er hinzu und sah sich erneut um. "Sieh mal" sagte der Wolf und deutete auf eine Wand. Da war wohl ein Bild drauf gemalt. Pfotenabdrücke, manchmal schmierend als Linien. Was es mal dargestellt haben sollte ist nicht mehr zu erkennen.
    "Ich frage mich gerade ob diejenige die ihn zur Strecke gebracht hatte eine Verbündete ist." sagte der Blitzwolf. Ryu der neben ihm stand sagte, "Das letzte mal als ich sie sah war sie das. Wir sollten gehen unser Auftrag hier ist erfüllt"
    "Wir sollten ein Teil von ihm mitnehmen" schlug Slayer vor. "Ein kleiner Beweis."
    Ryu nickte "ich nehme ihn mit wenn wir wieder gehen. Vorher muss ich noch nach etwas sehen." Slayer wirkte irritiert und wollte fragen was Ryu meinte, allerdings ging der Löwe schon vor. Slayer entschied einen der Knochen zu nehmen und ihm hinterher zu gehen. "Wohin willft fu geh'n?" fragte der Wolf ihn dann nuschelnd - weil Knochen im Maul.

    Ryu ging den Korridor entlang. "Bevor ich floh musste ich um mein Leben kämpfen. Es war der erste Kampf seit dem Verlust meiner Heimat, den ich erfolgreich abgeschlossen habe."
    "Und fu willft hin weil...?" fragte Slayer der immernoch den Knochen mitschleppte. "Meine Mutter hat mich gelehrt jedem Gegner mit Ehre entgegen zu treten, egal wer er ist. Das hatte ich...verpasst." Slayer sah ihn an, nickte dann aber. Der Gang hatte recht regelmässig Schlitze an einer Seite der Wand. Darin drang das Licht hinein, gerade soviel das man sich orientieren konnte. Lediglich die Schritte der beiden hallte in dem Gang wieder. Zum ersten mal seitdem Ryu hier war, fühlte er diese Anspannung nicht so sehr.

    Ryu hielt inne. Es gab eine kleine Abzweigung die er folgte. Beide betraten ein kleines Plateu das umringt war von Spitzen Felsen. An sich war es möglich von hier mit dem Wind nach draußen zu kommen. Damals allerdings war Ryu nicht stark genug gewesen und ohnehin hätte es wohl einen Zauber oder ähnliches gegeben der das verhinderte. Das dachte Ryu zumindest.
    Slayer spuckte den Knochen vor sich aus. "ich seh hier keine...Überreste"
    "Das hier ist...ein kleiner Zwischenstopp." fing Ryu an. "Von allen Erinnerungen die ich habe ist die hier an diesem Platz die glücklichste...so Paradox es klingen mag."
    Und wieder ging ihm eine Erinnerung durch den Geist:

    '...vor mir stand sie. Eine Wölfin mit gleichmäßig blondem Fell. Sie besaß Krallen wie eine Katze, zwei paar Ohren. Ihre Statur war schmal, agil. Und doch sah ich besonders an den Beinen und an den Schultern die Muskeln unter dem Fell. Sie stand vor mir und wirkte sehr entspannt. Ich verstand das nicht - wir wollten doch gleich kämpfen. Trainieren. Sie sah mich mit einer Erwartung an die ich so noch nicht kannte. "Na los, greif mich an!" hatte sie mir zugerufen. Ich schnaubte und ging in Angriffsstellung. Tausend Ideen gingen mir durch den Kopf wie ich den Angriff einleiten wollte. Ich versuchte es mit einer Ablenkung. Mit der wenigen Energie die mir zur Verfügung stand hatte ich ein Windgeschoss geformt und es in einem Bogen linksseitig auf sie geschossen. Zugleich hatte ich mich in den Windlauf gestürzt und wollte sie von Rechts angreifen - an der Flanke. Ich erinnere mich wie ich so leicht abgewehrt wurde als wäre ich ein Welpe der grade gelernt hatte zu laufen. In hohem Bogen wurde ich nach hinten geschleudert. Ich hörte ihre Worte kaum das ich mich erholt hatte, "Wenn du je irgendwann mal deine Gegner bezwingen willst, musst du schon mehr bieten als das hier." und etwas leiser, aber dennoch für mich hörbar fügte sie hinzu, "...auch wenn du von hier verschwinden willst"
    Sie hatte kurz inne gehalten ehe sie mit festerer Stimme sagte "Ich werde aus dir einen Krieger machen, und wenn es das letzte ist was ich tue!" ...'


    Ryu atmete einmal tief durch. "Gehen wir" ehe er umdrehte und wieder zum Korridor ging um diesen weiter zu folgen. Slayer folgte wieder mit dem Beweisstück, dem Knochen.

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

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  • Für die Ehre


    Slayer und Ryu betraten nach dem folgen des Korridors einen fast schon riesigen Saal. An den Seiten waren Wege die zu verschiedenen Kuhlen führten. In einigen lagen sogar Skelette von Großkatzen und Wölfen. Es wirkte als wäre das eine Art Aufenthaltsraum, wo Tiere hier geruht und geschlafen hatten.

    In der Mitte des Saal-ähnlichen Raumes war ein großes Feld. Und recht weit vorn ein großes Wolfsskelett. Es lag auf der Seite und man sah sofort das die Todesursache ein Stalaktit gewesen sein muss - der steckte noch in der Erde, dabei den Brustkorb des Wolfs durchbohrend.
    Auf diesen ging Ryu zu. Das Skelett war doppelt so groß wie er selbst, aber kleiner als der des dunklen Löwen - dessen Knochenteil Slayer mitschleppte und immer vor sich auf den Boden fallen lies wenn er etwas sagen wollte - so wie auch jetzt, "Das...war wohl dein Gegner" stellte der Wolf fest. "Die Frage könnte dumm sein, aber wieso -musstest- du gegen ihn kämpfen?" fügte er fragend hinzu.
    Ryu sah in seine Richtung. "Sieh dich um, was siehst du?" - "Viele Kuhlen, groß genug das darin jemand schlafen konnte. Diese sind schräg angelegt und Wege führen zu jeder Reihe von Kuhlen hoch." er sah auf die andere Seite "Selbiges hier" fügte er hinzu. "...Basierend auf dem was ich weiß über dich und den Ort hier...gehe ich davon aus hier wurden die Gefangenen oder Sklaven gehalten, richtig?"
    Ryu nickte. "Richtig. Und er hier war der Wärter. Er wachte allein über uns. Allerdings war er stark genug das auch allein zu bewerkstelligen. Er war schnell. Schneller noch als ich mit dem Wind oder du mit den Blitzen."
    "bezweifle ich" warf Slayer ein, sagte aber rasch "entschuldige, erzähl weiter."
    Ryu fuhr dann fort. "Der Name ist mir - wie so vieles hier - entfallen, aber ich erinnere mich das sein Körper übersät war von Narben. Ich durfte mit ansehen wie einer der Sklaven versuchte sich gegen ihn zu stellen. Das war kurz nach meiner ersten Ankunft hier in diesem Raum. Es ging so schnell das der Sklave nicht mehr Zeit hatte zu realisieren was passierte. Der Biss von diesem Wolf sah aus, als würde er einen Ast zerbrechen, und nicht das Genick eines Tieres."

    "Verzeih die erneute Unterbrechung, aber -wie- hast du ihn dann besiegen können wenn er so stark gewesen sein soll?" fragte Slayer. "Eine Verzweiflungstat und ein Stoßgebet das es funktioniert. Ich würde lügen wenn ich sage ich habe gewusst was ich tat." Ryu setzte sich.
    Dann begann er zu erzählen:

    'es war kurz nachdem meine Trainingsrunde mit der Goldwölfin endete. Sie schien irgendetwas zu bemerken was sie anspannen lies. Sie hatte sich zu mir gedreht und gesagt "Es gibt nur eine Chance, nutze sie jetzt. Befreie wen du befreien kannst. Du musst aber an dem Wolf mit den Narben vorbei"
    Noch ehe ich weiter nachfragen konnte lief sie von dem Plateau in den Korridor und war verschwunden. Ich wusste aber wen sie meinte, fürchtete allerdings das sie mich dabei überschätzt.
    An dem Punkt aber wollte ich nicht still sitzen. Ich tat was sie sagte und lief hier her. Der Narbenwolf - nennen wir ihn mal so - hatte gerade herumgebrüllt und Befehle verteilt als er mich ankommen sah. "Und wo kommst du den her?!" hatte er mich mit einem tiefen Knurren gefragt. Wie auch beim dunklen Löwen strahlte dieser Wolf eine Boshaftigkeit aus die mich für einen Moment erstarren lies. "Ich..." hatte ich angefangen, aber ich entschied mich für etwas anderes. Im Nachhinein sogar etwas Dummes. Ich versuchte ihn mit einem Windgeschoss zu erwischen - was auch funktionierte und ihn nach hinten warf. Nicht weit, aber der Angriff hatte ausgereicht ihn zum einen zu überraschen, zum anderen allerdings auch seinen Zorn auf mich zu lenken. Der Kampf war...sehr unausgeglichen. Ich weiß nicht wie oft ich auf dem Boden oder an Felswänden aufgekommen war, wie oft er mich in die Luft geworfen hatte nur um mich mit einem Körperstoß weg zu befördern. Bis auf meinen ersten Angriff hatte ich alle anderen regelrecht in den Sand gesetzt. Geschosse flogen vorbei weil er ihnen auswich. Meine Krallen fügten ihm zwar Wunden zu, doch die schienen ihn nicht mal zu jucken. Mir tat alles weh, an manchen Stellen trat Blut hervor. Aber ich hatte noch genug Kraft um mit dem Wind ein Geschoss zu formen. Zuerst wollte ich es ihm direkt ins Gesicht werfen, aber ich ahnte das es ihm höchstens eine weitere Narbe geben würde. Ich erinnerte mich das ich die Stalaktiten gesehen hatte. Mir kam eine Idee und da drehte ich mich auf den Rücken und sah eben jene Stalaktiten an der Decke. Der Kopf von dem Narbenwolf verdeckte dann meine Sicht nach oben als er mich erreichte und auf mich runter sah, aber ich hatte gesehen was ich sehen musste. "Was immer du dir dabei gedacht haben magst," hatte er angefangen auf mich runter zu knurren, "es ist das letzte was du je gedacht haben wirst!"
    Dabei setzte er den Kiefer schon an meinen Hals, merkte aber das aus meiner linken Pfote etwas geschossen kam. Ein Geschoss das geradeaus auf die Decke gerichtet war. Für Außenstehende sah es komisch und unsinnig aus. Das lies den Narbenwolf inne halten und trat sogar kurz zurück um mich zu fragen, "Soll das jetz' dein Abschied sein, Windkatze?" ehe er erneut mit dem Biss ansetzen wollte. Diesmal kam er aber nicht wirklich nah genug an meinenen Hals weil ich sagte, "Mit Wind hat das hier nichts zutun..."Dann hörte ich das Brechen von Stein. Der Narbenwolf, so fixiert auf mich bemerkte zu spät was auf ihn runter zu fallen drohte...'

    "...naja, das Ergebnis siehst du hier. Er sah noch nach oben und wollte schon ausweichen. Doch diesmal war der Stalaktit schneller. Ich verlor mein Bewusstsein und es verging eine lange Zeit. Ich glaube eine Tageshälfte. Die Löwinnen die ich einst in das Reich von Logan brachte, hatten mich in eine der näheren Kuhlen gezerrt und dort auf mich aufgepasst. Sie waren ebenfalls Sklaven vom dunklen Löwen gewesen." endete er die Erzählung. Slayer hatte die ganze Zeit zwischen Ryu und dem Skelett hin und her gesehen. "...du hattest nicht erwartet das es funktioniert, oder?" - "Nein. Ich dachte ich hätte nicht genug Kraft gehabt um den Stalaktit zum brechen zu bringen. Es war eine Verzweiflungstat, wie ich schon sagte. Als ihm bewusst war das er sterben würde hatte er mir einen Hasserfüllten Blick zugeworfen. Als er starb entspannte sich alles bis auf dem Blick." fügte er hinzu. Ryu legte eine Pfote auf den knochigen Schädel des Skeletts von dem Wolf und hielt inne. Dabei schloss er die Augen ehe er nach einigen Momenten dann sagte "wir können von hier verschwinden. Gehen wir nach hause. Und diesmal nehme ich den Knochen" fügte er hinzu und tat genau dies. Slayer sah ihm nach "Wie nett" und dabei schwang etwas Sarkasmus mit.
    Sie verließen den großen Saal durch den Korridor wieder zu dem halb offenen Raum.

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

    Lektion der Revolvermänner - Der dunkle Turm

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  • Der letzte Teil der kleinen Geschichte :3

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    Endlich daheim.

    Ryu und Slayer gingen wieder durch den thronsaal-ähnlichen Raum. Mit dem Knochen im Maul starrte der Löwe mehr gen Boden. Als die beiden draußen waren drehte sich der Löwe noch einmal um. Der riesige, dennoch flache Berg mit den spitzen Felsen und unheimlichen Höhlen bildete eine regelrechte Zitadelle in diesem kargen, toten Land.
    Slayer folgte seinem Blick. "Ich denke wir können mit recht sagen das hier nichts mehr ist. Außer vielleicht einer bedrückenden Atmosphäre."
    "Seine Macht ist immer noch da unten." antwortete Ryu der den Knochen zuvor kurz abgelegt hatte und nun zu dem Wolf blickte. "Ich fürchte das es irgendwann, irgendwen geben wird der darauf stoßen wird. Das es jemanden gibt der diese Macht versucht an sich zu reißen. Der es schafft...weil niemanden ihn oder sie daran hindern kann. Weil ja niemand da ist."
    "All die Jahre kam keiner hier her..." sagte Slayer der von dem Blick zum Löwen wieder zu der Höhle schwang. "Hoffen wir das es so bleibt" antwortete Ryu der dann wieder umdrehte. "Ab hier können wir unsere Reisefähigkeit benutzen." sagte der Löwe der den Knochen wieder hochhob und seine Kräfte sammelte. Um die Pfoten herum wirbelte es blau-grünlich auf ehe er nach vorn schoss. Eingehüllt in Windmagie wurde so seine Geschwindigkeit stark erhöht.
    Slayer folgte ihm, allerdings war es bei ihm blaue Blitze die um ihn herum zuckten und von weitem den Anschein hatten, ein Kugelblitz würde in rasanter Geschwindigkeit über den Boden fegen.

    Sie erreichten die Grenze zu ihrer Heimat und waren bald wieder umgeben von grünen Wäldern und Pflanzen. Dabei war es allerdings Nacht. Der weg zum Vortex verlief ohne Probleme. Dort angekommen wurden sie bereits von Wölfen und Löwen gleichermaßen erwartet.
    Leicht verwirrt blickten sowohl Ryu als auch Slayer die umherstehenden an. "...ist...etwas passiert?" fragte Ryu der den Knochen vor sich auf den Boden legte.
    Ein Elitewächter der Wölfe trat an die beiden heran. "Logan erwartet euch bereits." sagte sie.
    Die beiden begleiteten die Wölfin und Slayer fragte sofort, "Warum gab es jetzt denn so einen Aufruhr?" - "Ihr wart zwei Wochen lang verschwunden." antwortete die Wölfin. Ryu hob den Knochen wieder hoch.
    Sowohl Ryu als auch Slayer hatten einen überraschten Blick aufgesetzt. "Unser Herr wollte schon Suchtrupps aussenden"
    "So lange kam es mir aber nicht vor..." sagte Slayer irritiert. "...es...wirkte nicht so als ob wir Nächte oder Tage gehabt hätten" fügte er hinzu.
    Logan drehte sich um als er die Wölfin samt Ryu und Slayer auftauchten. Die Wölfin neigte ihren Kopf kurz ehe sie die Thronhöhle verließ.
    "Ich fürchtete schon euch an dieses Land verloren zu haben." sagte der Wolfslöwe und wirkte sogar erleichtert. Dann fiel ihm der Knochen ins Auge. "Ist das ein Teil von...ihm?" fragte er hinterher. Ryu legte den Knochen ab. "Der Beweis für sein Ableben, Herr." Logan trat näher und begutachtete ihn. "Es geht sehr leicht eine Aura von diesem Knochen aus. Allein das ist schon gewaltig von dem kleinen Knochen hier." er nickte und sah auf. "Damit ist euer Auftrag erfüllt." ehe er die Pfote über den Knochen hielt und mit einem schnellen, kraftvollen Blitz diesen zerstörte. Sowohl Ryu als auch Slayer zuckten.
    Die beiden wurden wieder nach draußen entlassen. Slayer verabschiedete sich knapp und mit wenigen Worten ehe er zu einer der höhlen ging, die von den Wölfen bewohnt wurde. Ryu ging in die andere Richtung.

    In der Höhle lag Leen und schlief. Sie wachte allerdings auf als sie Ryu hörte. Sie hechtete auf und blieb vor ihm stehen "ich dachte du wärst tot weil zwei Wochen vergangen sind...das sieht dir nicht ähnlich" sie wirkte gespielt beleidigt, aber ehrlich immer noch besorgt. Ryu lächelte etwas und versuchte sie zu beruhigen. "Die Zeit dort ist wohl schneller vergangen als wir dachten" ehe er sich streckte. "Und wenn du mich jetzt entschuldigst...ich bin erledigt" ehe er sich zur Seite fallen lies. Leen schüttelte leicht den Kopf. "Schön das du es trotzdem hergeschafft hast..." sie lächelte ehe sie sich auch wieder hinlegte - mit Abstand zu ihm.


    Es vergingen einige Tage seit diesem 'Abenteuer' - und mit gleichmäßigen Sprüngen zog es ihn nach oben. Der Wind war immer noch sein Verbündeter, den mit ihm war es ihm möglich hoch zu springen. Die selbe Erhöhung wie bei seinem letzten Rundgang.

    Wieder besah er sich die schöne Szenerie vor sich. Die Vögel, die Bäume und Pflanzen und Tiere die er von dort aus sehen konnte.
    An seiner Seite sprang jemand zu ihm hoch. "Rundgang soweit abgeschlossen." ertönte eine männliche Stimme. An Ryu's Seite stand Slayer. "...und wie immer ist es ruhig."
    "Nur rauschende Bäume und freche Vögel, was?" fragte Ryu mit einem leichten Grinsen. "Wenn du es so ausdrückst klingt es fast langweilig" sagte Slayer zynisch, musste aber genauso grinsen. Slayer folgte aber seinem Blick. "Vergangenheit hängt immer noch nach, oder?" - "Ich erinnere mich an die Dinge in der Dunkelheit zurück, die mir ein Licht waren." sagte Ryu, der dann zu Slayer sag, fügte hinzu. "Und es immernoch sind."
    "Jetzt wirds lächerlich" grinste der Wolf der wieder runtersprang. Ryu folgte. "Habt ihr es jetzt bald?" fragte Leen die neben einem jüngeren Löwen saß. Jungkralle. "Du wirkst neidisch" sagte Slayer und Leen gab ein leicht genervte seufzen von sich. "Das du an Ryu klebst, die Rundgänge mit machst und mit ihm die jüngeren ausbildest?" sie zog die Augen hoch und grinste ihn dabei an. "Keinen Respekt vor der Befehlskette" sagte Slayer und schüttelte lächelnd den kopf. "Zieht nicht - sie hat den selben Rang wie wir" antwortete Ryu.
    "Slayer, würdest du die Jungkralle hier zum Vortex bringen?" fragte Ryu. "Wenn er mit mir mithalten kann" und rannte sofort mit Blitzen um sich zuckend los. "H-hey wartet doch Donnerpfote ich war noch nicht soweit!" beschwerte sich der junge Löwe der nun ebenfalls folgte - er nutzte den Wind, war aber etwas langsamer.
    Leen und Ryu mussten lachen. "...du hängst immernoch in der Vergangenheit, oder?" fragte Leen dann als sie zu Ryu blickte. Der schwarze Löwe schüttelte den Kopf. "Nein, nicht mehr. Ich bin dort wo ich sein soll..." und nachdem er den Satz mit den letzten zwei Worten zu ende führte, nutzte er den Wind um los zu rennen.

    "endlich daheim!"

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

    Lektion der Revolvermänner - Der dunkle Turm

  • Ryurandir

    Hat den Titel des Themas von „Kleine Geschichten des schwarzen Löwen :3“ zu „Kleine Geschichte des schwarzen Löwen :3“ geändert.

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