Was macht ihr so in Corona-Zeiten?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe lange überlegt, ob ich selbst hier damit anfangen möchte, aber die Savanne ist ja auch gewissermaßen ein Ort der Zeitgeschichte. Mich würde es interessieren, was ihr gerade in der Corona-Krise so macht.


    Vorweg: Ich möchte nicht, dass das hier zu einer Diskussion pro oder contra Maßnahmen oder rein politisch wird. Es geht mir eher um euren Alltag. Was hat sich verändert? Wie seid ihr vielleicht betroffen und gibt es etwas Positives für euch?


    Was mich angeht, ich versuche seit drei Wochen von zuhause aus zu arbeiten. Da stellt uns vor große Herausforderungen, denn unsere Erstklässlerin hier möchte ja auch beschultvund unterhalten werden. Sie steckt das alles im Übrigen sehr gut weg, allerdings versuche ich auch alles, um Konflikte zu entschärfen und ihr Abwechslung zu verschaffen.


    Für mich ist es krass wirklich von zuhause aus zu arbeiten. Ich genieße es, nicht zur Arbeit fahren zu müssen und ein kleines Bisschen länger schlafen zu können. Allerdings ist es sehr belastend, dass viele Leute mich versuchen zu den unmöglichsten Uhrzeiten zu erreichen. Ich versuche das so gut es geht zu verhindern, aber es ist ein Kraftakt, der mir mehr abverlangt als sonst. Hinzu kommen jede Menge Kontakte über soziale Medien, die glauben ich hätte ja nun mehr Zeit. Ehemalige Schulfreunde und Kollegen, mit denen man seit Jahren nicht geredet hat. Man rückt virtuell zusammen.

    Versteht mich nicht falsch... ich finde das toll, aber wenn das Handy ständig vibriert, weil alle gleichzeitig etwas reden möchten, wird es eng. Es gab Momente, da hätte ich es gerne vom Balkon geworfen. Kennt ihr das?


    Jedenfalls bin ich einerseits froh über die neue Situation, da sie definitiv vieles auch positiv verändern kann und natürlich, dass ich Gott sei Dank gerade rechtzeitig einen eigenen Internet-Anschluss hier bekommen habe. Aber es ist in jedem Fall ein komisches Gefühl.

  • Was mich stört ist, daß ich meine Tante nicht im Altenheim besuchen kann und daß ich nicht reisen kann.


    Was mir fehlt, ist der tägliche Sport auf dem Weg zur oder von der Arbeit (scharfes Gehen zu den Öffies). Durch die Vorbereitung für die Homeofficetätigkeit meiner Mitarbeiter sind viele länge Nächte mit Umbau des Netzwerkes, Bereitstellung von ausreichend Einwahlzugängen sowie mit der Bereitstellung von virtuellen Arbeitsplätzen drauf gegangen, die zusätzlich zu dem normalen Tagesgeschäft angefallen sind. Durch das Arbeiten im Homeoffice verschwimmen die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit, man geht auch nach dem eigentlichen Feierabend noch an das Telefon, damit die Kollegen ihre Arbeit erledigen können.


    Was positiv ist, die Kollegen sind gelassener, wenn irgendetwas nicht auf Anhieb klappt, man bekommt Lob von der Geschäftsführung, daß man in der kürze der Zeit so viel möglich macht. Die Kollegen sehen nun, was da für Arbeit für den reigungslosen Betrieb nötig ist, was im Normalfall nicht auffällt. Ich nutze die Zeit morgens vor der Arbeit nun zum Kraft für den Tag schöpfen, stelle mich zum Sonnenaufgang barfuß auf den nassen/gefrorenen Rasen vor dem Haus und schaue in die aufgehende Sonne. Der Himmel ist die letzten Tage ungewöhnlich klar und blau... so habe ich ihn schon viele viele Jahre nicht mehr gesehen. Was auch positiv ist, du kannst während der Arbeitszeit schon den Herd vorheizen und das Essen in die Backröhre schieben und hast direkt zum Feierabend deine warme Mahlzeit. Sonst geht das erst, wenn du wieder von der Arbeit zurück bist.


    Persönlich bedauere ich die Menschen, die sich durch die Krankheit in Angst oder Panik versetzen lassen. Ich sehe das Ganze gelassen und mache das Beste aus der Situation. Mit einer guten Knoblauchfahne hält selbst das Virus freiwillig mehr als 2m Abstand ;) .

    Avatar stammt aus Shungis Savannen Maunz-Maunz

  • Ich bin aktuell auch im Homeoffice, das als ITler kein großes Problem ist. Mich plagen leider Homeoffice "Luxusprobleme": Warum passt die Auflösung vom Bildschirm nicht zu der vom Laptop... und warum kann ich das nicht anpassen? Ok, der Grund ist klar: Der Bildschirm ist zu alt.... aber dennoch: Warum nur.... ;)

    Auch wenn ich mir durch das Homeoffice den Weg von und zur Arbeit spare, bin ich zum Feierabend erschöpfter als zur normalen Zeit. Es ist einfach massiv Arbeit die anfällt. Man merkt halt, dass bei den Kollegen aus den anderen Abteilungen die Rückfragemöglichkeiten fehlen und so mehr Fehler passieren, die korrigiert werden müssen.


    Vorgestern wurde es mir auch zuviel und ich bin nach der Arbeit erst mal ne Motorrad fahren gewesen... einfach immer "gradeaus". Erst als das Schild "Euskirchen 11 km" kam habe gemerkt, dass aus der kleinen Runde eine recht große Runde von ca. 130 KM geworden ist.


    Froh bin ich im Moment über unseren Garten, zwar wird dieser grade umgestaltet, aber man sieht was anderes als nur die eigenen vier Wände. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es bei den Menschen in der Stadt ist, die nur eine kleine Wohnung haben. Wir haben zwar bei uns in NRW kein Ausgehverbot, sondern nur ein Kontaktverbot, dennoch bleiben viele Menschen zu hause; was auf jeden Fall lobenswert ist.

    Demokratie ist es, wenn fünf Füchse und ein Hase abstimmen was es zum Abendessen gibt.

  • Ich habe momentan schon 3 Wochen gezwungenermaßen Urlaub, eine folgt noch bis zum Stichtag 19. April, dann wird neu entschieden, ich kann mir aber gut vorstellen, dass das noch mindestens 1 Monat weiter verlängert wird. Urlaub gezwungenermaßen, da die kleine Druckerei, in der ich arbeite, keine Betreuten mehr arbeiten lassen darf, die Chefs sind aber noch da, es scheint aber nicht sonderlich viel zu tun zu sein.


    Bin ehrlich gesagt, auch etwas erleichtert, frei zu haben, da ich nach unserem Umzug nun knapp eine Stunde lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren muss, wo zumindest am Anfang, weil ja weniger Leute Bus fuhren, teils kleine Busse eingesetzt wurden, in denen es dann doch recht voll wurde, also nix mit 1,5m Abstand. Mittlerweile ist man sicherlich deswegen wieder auf lange Busse umgestiegen.


    Bin nun viel zuhause, aber damit kann ich (noch) gut leben, bin ja gern für mich allein bzw. nur mit meinem Freund zusammen und der Heuschnupfen piesackt mich momentan eh, dass ich ohnehin nicht sonderlich viel rausgehe, nur zum Einkaufen und zur Post. Ansonsten werden halt viel DVDs/Blurays oder Streamings geschaut, ich lese viel, spiele am Ipad rum und miste meinen PC aus (Wahnsinn, was sich da in all den Jahren für ein Schrott angesammelt hat!), irgendwas zu tun finde ich immer, Langeweile war und ist mir ein Fremdwort X)


    Noch kann ich damit leben, viel drinnen zu sein, wenn es aber weiter auf Sommer zugeht und die Heuschnupfenbeschwerden nachlassen, wird es denke ich deutlich schwerer für mich, da ich im Sommer unglaublich gerne Fototouren in die Umgebung unternehme, muss ich dann halt schauen, inwieweit das für mich mit Öffis möglich ist, ohne mich und andere zu gefährden.

    It's never too late to be what you might have been.

    Einmal editiert, zuletzt von Baltra ()

  • Bei mir hat sich eigentlich nicht viel geändert, da ich keine Arbeit habe. Ich bin viel zuhause am Rechner und schaue Serien oder bin auf YouTube zu gange. Ich bin auch ganz gerne mal draußen unterwegs. Das einzige was mir momentan wirklich sehr fehlt ist die Feuerwehr, da wegen der Lage keine Dienste mehr stattfinden. Auch der fehlende Sport macht sich etwas bemerkbar.

    Aber ich lasse mich von dem ganzen Kram auch nicht bekloppt machen. Weder habe ich Angst das Virus zu bekommen, noch laufe ich draußen mit Mundschutz und Handschuhen rum, finde das auch etwas übertrieben, aber das ist meine persönliche Meinung.

    Ich mache vieles so weiter wie vorher auch und hoffe das die ganze Geschichte bald ein Ende findet.

    Avatar made by Zion.

  • Mir geht es nicht viel anders als Baltra. Bin auch schon seit 3 Wochen daheim und eine Woche liegt noch vor mir. Ich hoffe, dass sich das bald ändert, aber leider sieht es wohl nicht danach aus. Ich meine 2 oder 3 Wochen frei ist mal ganz schön, aber nicht unter diesen Umständen.


    Ich vertreibe mir die Zeit hauptsächlich mit Zocken (WoW), Tapes aufnehmen, Serien und Dokus gucken und ab und zu mal den Haushalt machen ^^ Mehr eigentlich auch nicht, außer noch einkaufen.

  • Mir geht es ähnlich. Sitze viel zuhause rum und weiß nichts mit der Zeit anzufangen. Ist ja (hoffentlich) nur noch eine Woche so. Ich hole zurzeit meinen Abschluss nach und mache mir natürlich jetzt Sorgen, dass die Schulen länger geschlossen bleiben als bislang angenommen. Unsere Klassenlehrerin hatte bereits angedroht, dass die Hälfte der Klasse es notentechnisch nicht in die Oberstufe schaffen wird, sollten die Schulen bis zu den Sommerferien geschlossen bleiben.

  • meine Frage an die von uns, die mit der gewonnenen Freizeit nichts anzufangen wissen... warum investiert Ihr die Zeit nicht in Eure Weiterbildung? Es kann nie schaden, Wissen zu haben. Wie wäre es mit Naturheilkunde? Oder alte Sagen? Oder der Schönhit und Viefalt unserer Heimat? Es gibt so viele interessante Themen, über die man sich informiern kann. Da vergeht die Zeit wie im Fluge und man kommt vom Hundersten ins Tausendste wenn man einmal eingestiegen ist. Geht mir jedenfals immer so.

    Avatar stammt aus Shungis Savannen Maunz-Maunz

  • Ich mache eigentlich auch nur das, was ich immer mache. In meinen vier Wänden die Menschheit verfluchen und zwischendurch mal Maschinenbau und Flugzeugkram lernen und zeichnen. Aufgrund meiner Sozialphobie bin ich sowieso sozial isoliert und habe bis auf Familie nur online Kontakte. Mir fehlt da also nichts und finde das Rumgeheule von wegen es sei ja so eine schwierige Zeit etwas lächerlich. Unsere Lebensqualität ist, wenn überhaupt, nur minimal eingeschränkt. Leid tun mir alle Leute, die es jetzt sehr schwer auf ihrer Arbeit haben oder ihren Job ganz verloren haben und kein Einkommen mehr haben.

    Ich habe mich auch schon sehr über bestimmte Maßnahmen gefreut, da sie mir vor allem wegen oben genannter Probleme echt entgegen kommen. Endlich wird das Lernmaterial (zumindest teilweise) so ergänzt, dass ich auch wichtige Informationen bekomme, die sonst nur in der Vorlesung vermittelt werden. Endlich werden mehr Lösungen zu Übungsaufgaben online gestellt! *_* Und ich mag es, wenn fremde Leute endlich mal etwas mehr körperlichen Abstand zu mir einhalten oder das Einkaufen von Lebensmitteln nicht zu einem Familienausflug mit Kleinkindern umfunktionieren. Etwas schade finde ich, dass es trotz der Aufforderung zuhause zu bleiben, immer noch so viele Leute nach draußen, vor allem in die Natur, verschlägt. Ich wäre da gerne alleine, bitte dankeschön! xP Ich habe mir ein Buch gekauft, um endlich alle Funktionen meiner Kamera kennen zu lernen und da will ich natürlich auch etwas ausprobieren und üben. Batian hat mit seinem Beitrag vollkommen recht, es gibt doch so vieles, worüber man sich informieren und weiterbilden kann. Auf creatureartteacher.com ist vieles nur auf einen Dollar heruntergesetzt und da hab ich auch zugeschlagen. ;)


    Womit ich mir sonst noch so die Zeit vertreibe:

    - meine Sukkulenten pflegen, umsetzen, abstauben, zurückschneiden,... und verschiedene Blumen- und Gemüsesamen anbauen und schauen, ob sie noch wachsen (sind teilweise uralt). Auch da muss ich mich informieren, welches Substrat geeignet ist, wie viel Licht sie brauchen, wie lange die Keimdauer ist, etc.

    - Sachen auf ebay verkaufen. Meine Mutter hat mir ja kaum Geld, nur Zeugs hinterlassen. Davon jede Menge Kosmetik und Markenklamotten, mit denen ich nichts anzufangen weiß. ^^' Mit dem Fotografieren, Porto Bestimmen, Eigenschaften Recherchieren usw. geht auch viel Zeit drauf.

    - Haushalt. Nach einem Jahr mal wieder die Fenster geputzt, yay! Und dem Staub und den Katzenhaaren den Kampf angesagt.

    - Zocken versuche ich am PC gerade herunterzusetzen, dafür habe ich immer mal wieder das Handy für eine halbe Stunde in der Pfote.


    und wozu ich noch nicht gekommen bin:

    - Einen längeren Artikel über ein mir wichtiges Thema schreiben.

    - Modellbau

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