Teil 1: Aus der Asche

    • Offizieller Beitrag

    Zwei Wochen sind seit der Nacht vergangen, in der das Schicksal zugeschlagen hatte. In jener Nacht hatte Liberty Clan sein Ende in Feuer und Verrat gefunden. Das Camp in dem geschützten, verwilderten Hinterhof, das Katzen, Menschen und Wandlern so lange Zuflucht geboten hatte, jener kleine Fleck Heimat und Sicherheit, hatte wie Zunder gebrannt, und mit ihm die Überreste seiner Verteidiger und Bewohner. Wer versucht hatte, zu fliehen, war von scharfen Krallen gepackt und in die Wand aus schwarzem Rauch zurückgezerrt worden, wo man ihm die Gliedmaßen einzeln ausriß. Die Schreie hatten die verbliebenen Krieger schier in den Wahnsinn getrieben, die sich weigerten, ihre Freunde, Partner und Verwandten ihrem Verderben zu überlassen. Doch aller Mut der Verzweiflung hatte den Bastet nichts genützt. Sie wirkten winzig im Vergleich zu den monströsen, mutierten Crinosformen der Tänzer, und sie starben langsame und grausame Tode, das hämische Gelächter ihrer Feinde in den Ohren.
    Als die Verstärkung endlich eintraf, war es bereits zu spät. Rudel von Wölfen mit silbern funkelndem Fell bahnten sich ihren Weg durch die Feuersbrunst, die ihnen nichts anhaben konnte. Befehle wurden über Funk in der grollenden Hohesprache der Garou gebellt, automatische Waffen knatterten, Silberkugeln trafen ihre Ziele mit übernatürlicher Präzision. Die Tänzer der Schwarzen Spirale fielen unter dem Ansturm. Doch alles, was die Glass Walkers noch tun konnten, war den Clan zu rächen.


    Heute ist ein regnerischer Februartag. Es ist zu warm für die Jahreszeit. Gaia hat Fieber.
    Seit dem Angriff auf das Camp hat das schlechte Wetter angehalten und die Laune der New Yorker nicht unbedingt gehoben. Regentropfen trommeln auf sämtliche Oberflächen, Gullis laufen über, die Pfützen haben vielerorts bereits Knöcheltiefe erreicht.
    Die klamme Kälte und der graue Himmel lassen die heruntergekommene Straße in der Bronx noch trostloser erscheinen, als sie es ohnehin schon tut. Ihr alle seid gut durchgeweicht, könnt aber gerade das Sauwetter halbwegs warm und komfortabel durch die Schaufensterscheiben von Bills Antiquitätenladen betrachten, an denen das Wasser in Strömen herabrinnt. Das elektrische Licht ist an, und trotzdem wirkt der Laden düster, da die staubigen, aufgestapelten Möbel und der sonstige Plunder, der sich im Inneren drängt, viel von der Helligeit schlucken.
    Es riecht streng im Zimmer, und gelegentlich klappert es im Hintergrund, wenn eine Katze sich einen neuen Sitzplatz sucht oder einer anderen Katze eine Ohrfeige verpassen muß. Der Laden ist voll von ihnen.
    Vor euch auf einem Tischchen (staubig) steht eine dampfende Teekanne (antik) und verschiedene leere Tassen und Gläser. Bill hat sich bereits eine Tasse eingeschenkt und hält sie in der Hand, während er schweigend aus dem Fenster schaut. Schließlich wirft er einen Blick auf sein Handy und dreht sich dann zu euch um.


    „Kommt wohl keiner mehr“, meint er. „Und die Dame von den Glasswalkers verspätet sich auch. Na ja.“


    Bill vom Stamm der Bone Gnawers ist ein alter, ergrauter Mann, dessen gebeugte Körperhaltung verschleiert, dass er in Wirklichkeit ziemlich groß ist. Er trägt ein zerschlissenes, schlabbriges T-Shirt und abgewetzte Jeans, und sein Blick wirkt zwar auf den ersten Blick mürrisch, aber bei genauerem Hinsehen enthält er eine Menge Wärme.


    „Schön, dass ihr es wenigstens geschafft habt. Verdammte Schande, das alles. Tom und ich, wir waren Freunde.“


    Abgesehen von Bill seid ihr zu viert im Laden. Die letzten Überlebenden des Liberty Clan. Mancher von euch mag sich bereits flüchtig kennen, für andere ist es der erste Kontakt mit euren Artgenossen, und euch erreichte nur ein förmlicher Anruf mit der Bitte, sich heute hier einzufinden, um den Nachlaß des Clans zu regeln, in dem ihr Verwandte hattet. Andere von euch mögen direkt in die Geschehnisse verwickelt gewesen sein. Ob ihr euer Entrinnen nun glücklichen Zufällen verdankt, die euch in der entscheidenden Nacht weit weg von New York geführt hatten, oder ob ihr rechtzeitig weggekommen seid – außer euch und den Katzen überall um euch herum ist keiner übrig.


    Nach einem Schluck Tee fährt Bill fort:


    „Wir müssen trotzdem dringend paar Angelegenheiten klären. Könn' ja schonmal anfangen. Ich hab paar Kisten voll mit dem Kram, den man aus eurem alten Camp geholt hat, der gehört euch. Könnt ihr mitnehmen, wann ihr wollt. Aber die ganzen Katzen! Die können nicht hierbleiben. Ich kann mich nicht alleine um die alle kümmern. Das sollte ja auch nur eine Notlösung sein. Als die Glasswalkers die hier abgeladen haben, hab ich natürlich gerne geholfen. Und die Hipster, die hier reinkommen, finden sie auch super. Aber mein Laden riecht wie ein Katzenklo, sie machen die Sachen kaputt... na ja – und die Biester hassen mich.“

    Um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, geht Bill ein paar Schritte auf eine graue Tigerkatze zu, deren Schnurrhaare von dem Brand noch versengt und gekräuselt sind, und macht Anstalten, sie zu streicheln. Sofort faucht die Katze ihn an, schlägt mit ausgefahrenen Krallen nach seiner Hand und flüchtet aus dem Zimmer.


    „Siehste? Ach ja, und vor fünf Tagen hat eine Junge bekommen – auf dem antiken Sessel da hinten. Ich frag mich, wer mir den bezahlt.“

    Bill seufzt.


    „Werd ich die Dame mal fragen, wenn sie heute noch auftaucht. Aber solange... ihr kennt euch alle? Habt ihr schon ausgekaspert, wer jetzt das Sagen hat?“

  • Nagi Tanka stand an dem Schaufenster und blickte hinaus auf die regnerische Straße. Ihr Blick fiel auf die überfüllten Rinnsteine und eine kleine Weile sah sie der Strömung zu, welche das Wasser die Straße entlang trieb. Fontänen erhoben sich dort, wo ein Auto durch die graue trostlose Nacht entlangbrauste. Erst als sie Blut schmeckte, erkannte sie, dass sie sich eine ganze Weile bereits auf die Unterlippe gebissen hatte. Kurz richtete sie das Bandana, unter welchem ihr drittes Auge verborgen war.


    Sie selbst war nass bis auf die Haut, ihre Schwarze Kleidung klebte nass an ihrem Körper und tropfte stetig auf den Holzdielenboden des ladens. Lange Strähnen ihres Haares hingen ihr ins Gesicht und klebten an ihrem Hals fest. Als der Knochenbeißer geendet hatte, blickte sie einmal auf die Kiste, welche dort auf dem Boden stand und die Überreste ihres Clanes darstellte. Tränen stiegen in ihre Augen, als sie an ihre Mutter dachte, an ihren Vater. Beide waren sie inzwischen tot. Ihre Mutter, war bereits vor einiger Zeit gestorben und ihr Vater war schließlich von der Grausamkeit der Tänzer dahingerafft worden. Ihre Hand ballte sich zu Fäusten. Erst vor wenigen Tagen, war sie aus ihrem kleinen Reich im Inwood Hill Park hervorgekommen. Es war ihr schwer gefallen die Geisterwelt zu verlassen und es war befremdlich duch die Straßen der Materiellen Welt zu laufen. Das war es jede Sekunde, sogar in dieser. Sie sehnte sich nach der Friedlichkeit ihres Tals. Sie sehnte sich danach zwischen den Bäumen entlang zu streifen, zu jagen, zu rennen. Sie schüttelte den Kopf, diese Gedanken gehörten nicht hierhin. Das Hier und jetzt war wichtiger.


    Sie fühlte sich elend. Während sie in ihrem Reich ihre Zeit verbracht hatte, hatten die Tänzer der schwarzen Spirale zugeschlagen. Die rationale Seite in ihr, mahnte immer wieder, dass sie nichts hätte tun können, um dieses Gemetzel zu verhindern und vermutlich selbst umgekommen wäre. Doch die andere Stimme brüllte immer wieder, das sie es womöglich hätte verhindern oder zumindest beeinflussen können. Die letzte Frage des Knochenbeißers, ließ sie herumfahren. Geschmeidig trat sie auf die anderen Katzen, die noch vom Liberty Clan übrig waren zu. Sollte sie sich dazu stellen? Sie kannte niemanden von ihnen wirklich gut. Siren Hayslett, war ihr relativ bekannt, doch die anderen kannte sie nicht einmal vom Namen her und wenn, hatte sie diese tatsächlich vergessen. Sie blieb ein wenig hinter den anderen stehen, sie wollte nicht in den Vordergrund rücken, noch wollte sie die Leitung von den Resten des Clans übernehmen. Wie sollte sie auch dazu geeignet zu sein? Wieder drängte sich der Wunsch auf zurück in ihr kleines Reich zu huschen, doch wie würde das aussehen? Unehrenhaft und feige. Sollte sie sprechen? Sollte sie einen Vorschlag machen? Doch was sollte das sein? Der Clan brauchte einen neuen Unterschlupf. Sie mussten eine neue Bleibe haben, was könnte sie da wohl schon zur Sprache bringen? Die Vorstellung sie alle in ihr Reich einzuladen wäre eine Maßnahme, doch es widerstrebte ihr, sich vorzustellen, wie sich andere Bastet in ihrem Reich ausstreckten. Machte sie das zu einer schlechten Person? Leise machte sie sich von hinten bemerkbar und sprach nur gerade so laut, dass sie über die Geräusche der Katzen zu hören war.


    "Ich habe keinen Anspruch auf das, was auch immer in den Kisten sein mag. Ich war nicht oft in unserem ... Camp."


    Sie hatte einige Sekunden nach dem Wort suchen müssen und blickte Unsicher zu beiden Seiten. Ihr selbst kam es so vor, als wären alle Augen anklagende Augen.


    "Ich weiß ihr kennt mich nicht gut. Meine Eltern Marge und Edward dürften euch eher bekannt sein, Gaia habe sie selig. Ich finde Siren sollte die Geschicke nun in die Hand nehmen."


    Es war Nagi deutlich unangenehm. Sie war selten in der Gegenwart von Werwölfen gewesen. Einmal hatte sie in der Mitte zwischen einem Garou des Stammes Stargazers namens Antonine Tränentropfen und eines Uktena gestanden, welche sich angeregt über ihr drittes Auge unterhalten hatten, als wäre sie nicht dabei gewesen. Nun stand sie hier im Laden eines Werwolfes, von Schuldgefühlen geplagt, umringt von den wenigen ihrer Art, welche nicht dem Angriff zum Opfer gefallen waren und welche sie zu ihrer Schande nicht einmal wirklich kannte.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut
    Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.


    Schön für das Poesiealbum
    Schlecht für das fliegen eines Flugzeuges.

    Einmal editiert, zuletzt von Ivy () aus folgendem Grund: Logik-Optimierung

  • Sich in einem einfachen Hocker sitzend sah er die anderen drei an die hier waren - und Bill. Ihn kannte er ja flüchtig. Die anderen drei allerdings waren ihm fremd.
    Miles van Greymane, ein junger, verteidigender Anwalt, war hierhergekommen nachdem er einen Anruf bekam der ihn aufforderte diesen Laden aufzusuchen. Der Regen hatte seine Haare durchgenässt und seinen Mantel, den er trug ebenfalls durchgeweicht. Der Mantel war relativ kurz gehalten, ging etwas bis unter die Kniekehle.Der Rest der Kleidung die ehr Anwaltstypisch aussah, blieb trocken - bis auf den unteren Teil der Hose. Lediglich auf dem linken Hemdkragen konnte man das Anwaltsabzeichen sehen - ein kleines, goldenes, Kreisrundes Ding worauf die Waage eingraviert war. Ansonnsten hielt er sich eher einfach, auch was die Haare anging. Zwar besaß er an den seiten einen Undercut, hatte er jedoch seine Haare so gelegt das sie beidseitig fielen. Es wirkte nun als habe er lange Haare.


    Bill fing an zu sprechen. „Kommt wohl keiner mehr. Und die Dame von den Glasswalkers verspätet sich auch. Na ja.“ GLasswalkers? Das Waren doch diese Werwölfe die zu spät in diesem Camp aufgetaucht sind. Das Camp kannte er nicht, also wirkte er auch wenig damit verbunden. Ebenso was die Sachen in der Kiste angeht.
    Das einzige Opfer was in seinem Fall zu beklagen war, war ein guter Freund von seinem Vater gewesen. Die Pistole von dem besagtem Freund hatte er bei Bill beim allerersten Besuch abgekauft. „Werd ich die Dame mal fragen, wenn sie heute noch auftaucht. Aber solange... ihr kennt euch alle? Habt ihr schon ausgekaspert, wer jetzt das Sagen hat?“ fragte Bill als er geendet hatte. Daraufhin sagte Miles,


    "Mir brennt nur eine Frage im Kopf; was passiert jetzt mit diesem Liberty Clan. Wird er weiterbestehen...existiert er nicht mehr...was wird jetzt passieren?"


    dann fügte er hinzu,


    "Was in den Kisten ist muss sich mein Vater ansehen - er hatte mehr damit zutun als ich."


    aus der Stimme des letzten Satzes heraus konnte man deutlich hören das er dem ganzen nicht traute. Überhaupt hatte er das Gefühl einen Traum zu erleben - selbst, als sein Vater ihm das knallhart bewiesen hatte was er war und was Miles selbst auch sein könnte. Nun sprach auch eine der drei Anwesenden. Sie schien vertrauter mit dieser Art zu sein den sie sprach von Gaia und so einem Zeug.


    Miles stand auf und ging zum Schaufenster um rauszusehen, etwas von der Dame entfernt die vorhin sprach. Die Hände in die Hosentaschen steckend betrachtete er die regnerische Straße. Dann drehte er sich um.


    Das alles hier...ist seltsam."


    gab er noch leise von sich.

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

    Lektion der Revolvermänner - Der dunkle Turm

  • Siren sitzt in einer dunklen Ecke des Ladens, hat sich einen zerschlissenen, nun von Katzenhaaren bedeckten Samtsessel ausgesucht. Einzig ihr leuchtend violettes, kurzes Haar lässt sie deutlich hervorstehen. Sie war viel zu früh gekommen, getrieben von einer Rastlosigkeit, die sie seit zwei Wochen erfasst hat. Seit fast einer Stunde sitzt sie dort, der Blick ins Leere gerichtet, die Finger immer wieder ins Fell der alten, struppigen Katze getaucht, welche sich auf ihrem Schoß eingeringelt hat und schnurrt. Das Glas mit Tee, das neben ihr auf der Lehne balanciert, ist bereits kalt, es scheint, als habe sie es gleich nach dem Einschenken schon wieder vergessen. Ihre Kleidung, ein anthrazitfarbener Blazer, eine weiße Bluse darunter, gerade geschnittene Stoffhose und das markante schwarz-weiße Arabertuch, war beim Betreten des Ladens markellos, nun jedoch voll mit Katzenhaaren. Siren interessiert es nicht. Früher war es doch genauso gewesen. Nach jedem Besuch des Camps die Kleidung abbürsten. Früher. Hah. Zwei Wochen sind jetzt offenbar früher.


    Diese Nacht war fürchterlich gewesen. Siren erinnert sich nur noch bruchstückhaft daran. Feuer. Asche. Schreie. Blut. Tod. Wie ein Kaleidoskop der Kakophonie ziehen die Bilder vor ihrem inneren Auge vorbei, so frisch und farbenfroh wie am Tag des Geschehens. Die einzelnen Bilder wagt sie nicht länger zu betrachten, doch die Gefühle kann sie nicht so einfach beiseite schieben. Wie sie von dort entkommen konnte, weiß sie nicht. Ein großer Teil des Kampfes verschwimmt zu Schlieren voller Grausamkeit und als nächstes fand sie sich in einer kleinen Seitengasse wieder, in ihrer Felisgestalt, mit anderen Katzen des Camps wieder. Sie alle trugen Verletzungen des Brandes davon, wenn nicht sogar noch mehr... Noch heute hat Siren das Gefühl, ihre Zunge würde nach Blut und Feuer schmecken, und nichts kann dagegen helfen.


    Die Tage danach waren lang und zäh wie kalter Honig. Was dort passiert ist... sie weiß es nicht wirklich. Wie ein Film zog das Leben an ihr vorbei, sie tat und handelte, doch nichts davon blieb in Erinnerung. Wie auch? All das zuvor hat sich wie mit einem Schüreisen eingebrannt und verhindert, dass neues dazu kam. Die Versuchung, aufzugeben und sich in ihrer Wohnung einzurollen, war groß gewesen, sehr groß... Wie schon damals nach dem Tod ihrer Mentorin. Doch diesmal hatte sie etwas, was sie damals nicht hatte: Mugin, der schweigend an ihrer Seite saß und sie an ihre Aufgabe erinnerte. Ihr Blick hebt sich das erste Mal seit langem wieder und die Muskeln reagieren mit leichtem Schmerz auf das Verlassen der Starre. Dort, im Dunkeln, kann sie ihren Jamak erahnen, wie so häufig schweigsam und beobachtend, aber ihr Anker in dieser Welt, die sich jeden Tag Mühe gibt, noch finsterer, noch fürchterlicher zu werden. Er ist ihre Stütze und ihr Begleiter im Kampf für Gaia. Und egal, was passieren wird, sie wird diesen Pfad nicht mehr verlassen. Nicht mehr verlassen wollen!


    Als Bill anfängt zu sprechen, zuckt Siren zusammen und die Katze auf ihrem Schoß maunzt protestierend, ist sich aber zu gemütlich, um ihn zu verlassen. Schweigend lauscht sie den Worten des Wolfes und nickt sachte.


    ,,Danke Bill, für deine Hilfe. Ohne dich... ich wüsste nicht, wo sie sonst untergekommen wären. Ich kann versuchen, sie in meiner Wohnung unterzubringen, bis ich einen Platz gefunden habe, der für sie am besten geeignet ist. Und ich... bezahle für den Stuhl."


    Sie versucht ein Schmunzeln. Verdammt, das ist wirklich schwierig, wenn einem nicht danach zu Mute ist, aber am Ende kommt etwas dabei heraus, was einem Lächeln schon sehr nahe kommt. Doch erstirbt es schnell, bei der Nennung von Nagis Eltern. Ihr Blick legt sich auf die Metis, als sie ihren Namen nennt. Sie war nicht oft dagewesen, hat lieber über ihr kleines Stück Umbra gewacht, welches Siren immer noch gerne sehen würde. Sie wollte schon immer mal diese schüchterne Katze in das Camp holen und ihr die Stadt zeigen - aber nicht auf diese Weise.
    Bevor sie antworten kann, meldet sich Miles zu Wort und ihr Blick legt sich auf ihn. Seine Worte entfachen etwas in ihr, und nach kurzer Zeit spürt sie, dass es Wut ist. Ihre Hände legen sich auf die Lehne des Sessels und umklammern sie, ihr Blick wird hart.


    ,,Natürlich wird der Liberty Clan weiter bestehen! Wir brauchen nicht über das zu diskutieren, was geschehen ist, aber nichts wird uns von hier vertreiben! Wenn auch nur einer von uns hier in dieser Stadt weilt, existiert der Liberty Clan noch! Wir werden die Tänzer der Schwarzen Spirale, wir werden alles, was sich Gaia entgegen stellt, nicht so einfach gewinnen lassen! Solange du atmest, solltest du dir diese Frage niemals stellen!"


    Erst, als sie aufhört, zu sprechen, bemerkt Siren, dass sie sich von ihrem Sessel erhoben hat, mit einem halben Schritt auf Miles zu. Die Katze von ihrem Schoß maunzt protestierend, als sie sich von ihrem warmen Platz wegbewegen muss und stolziert davon. Siren atmet tief durch, um diesen Gefühlsausbruch wieder abflauen zu lassen und schüttelt dann sachte den Kopf.


    ,,Ich würde gerne einen Blick in die Kiste werfen. Schön, dass es noch Dinge gibt, die diese... Nacht überstanden haben."

    Quoth the raven: ,,GET OUT OF MAH FACE!"

    • Offizieller Beitrag

    Bill hört euch ohne all zu viel offenkundiges Interesse zu und winkt dann Siren.


    „Gut, dann komm mit.“

    Er verschwindet zwischen den Stapeln von Gerümpel und betritt durch eine offen stehende Tür ein Hinterzimmer. In letzter Sekunde entschließt eine Katze sich, von dort zu flüchten, nicht ohne unmittelbar vor dem Kontakt mit Bills Bein in die Luft zu hüpfen und ihn anzufauchen.
    Der Geruch nach Katzentoilette ist hier wesentlich stärker, und der Raum wirkt eher ungemütlich. Nicht nur ist dies die Wohnstätte eines Werwolfs, Bills Möbel scheinen mindestens so alt zu sein wie er selbst und erwecken weniger den Eindruck von sorgfältig ausgewählten Antiquiäten denn von Sperrmüll. Dank des bewölkten Tages ist es so dunkel, daß Bill auch hier das Licht einschalten muß, das sich wie ein gelblicher Film über die Szenerie legt.
    In einer Ecke stehen vier größere, milchige Plastikcontainer mit Deckel, die Bill jetzt nebeneinander stellt und einen nach dem anderen öffnet.
    Bevor Siren eine Chance hat, im einzelnen zu betrachten, was sich darin befindet, trifft sie der Geruch nach Hausbrand. Es ist ein bitterer Duftcocktail, den man nicht mehr vergißt, wenn man ihn einmal gerochen hat, eine instinktiv abstoßende Mischung aus Chemie und Rauch.


    Der Inhalt der Kisten fällt spärlich aus. Hauptsächlich handelt es sich um Dinge, denen die Hitze weniger anhaben konnte. Kochtöpfe, Werkzeug, Glasgegenstände, Katzenfressnäpfe, Besteck, die Haushaltskasse, aber ohne Schlüssel, und zwei, drei Exemplare aus Hundert-Krallens Waffensammlung. Einige empfindlichere Objekte sind dennoch darunter. Ein Saxophon mit ruiniertem Mundstück, ein angesengtes, handgebundenes Buch, Magnus' Lesebrille, ein angekokeltes, dunkles Holzkistchen mit Glyphen. In einer Stofftüte finden sich außerdem die zerbrochenen Teile einer Bauleuchte, die ebenfalls mit Glyphen beschrieben wurde. Diese Lampe kennt jeder, der das Camp schon einmal betreten hat. Sie war einmal mit einem Geist gebunden gewesen und hatte die Clanmitglieder vor Wyrmplagen schützen sollen.

  • Siren folgt Bill wie geheißen, jedoch nicht, ohne nochmal einen Blick auf die anderen zu werfen.


    Der Hinterraum mag es weniger ausgewählt wirken als im Vorderen Bereich des Ladens, doch Siren gefällt es irgendwo. Der Geruch macht ihr wenig aus, das dämmrige Licht noch viel weniger, doch sie muss zugeben, dass ohne die Funzel an der Decke die Szenerie noch etwas stimmiger war. Sie schüttelt verärgert den Kopf. Bleib bei der Sache, Rabenherz! Du bist hier nicht als Raumgestalterin! Was zur Hölle. Sie seufzt und folgt dem Werwolf weiter.


    Als dieser die Container öffnet, trifft sie der Geruch wie ein Vorschlaghammer direkt ins Gesicht. Ohne, dass sie es verhindern kann, steigen wieder diese infernalischen Bilder auf, diesmal mit Katalysator, der Geruch krallt sich durch ihre Nase direkt ins Hirn. Mit einem keuchenden Geräusch blinzelt sie wild und hebt die Arme, als wolle sie nach einem unsichtbaren Feind schlagen. Der Drang, zu shiften, wird immer größer, ihre Geburtsgestalt fühlt sich mit einem mal inadäquat, nutzlos und verletzlich an. Doch mit einer großen Willensanstrengung schiebt sie die Bilder in den Hintergrund ihres Bewusstseins, um sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.


    Größtenteils Gerümpel. Siren weiß nicht, was sie erwartet hat. Vielleicht Tom, der aus einer der Kisten hervorspringt und schreit "Überraschung!" und dass das alles nur ein Scherz war, und sie könnten lachen und in das Camp zurück gehen... Ihre Hand taucht wie von selbst in eine der Kisten, angelt Magnus' Lesebrille. Sie spürt, wie ihre Augen anfangen zu brennen, und blinzelt heftig, um sich nicht die Blöße vor dem Werwolf zu geben. Sorgfältig schiebt sie die Brille in ihre Brusttasche, bevor sie weiterschaut. Das Buch und das Holzkästchen erscheinen ihr besonders interessant, sie legt beides obenauf, um es sich alsbald anzuschauen.


    Der Inhalt der Stofftüte ist wie ein weiterer Dolch ins Herz, doch diesmal ist es Wut, die ihren Nacken prickelnd emporsteigt. Mühsam beherrscht wendet sie sich an Bill.


    "Ich danke dir, dass du all das für uns aufbewahrt es. Es bedeutet mir mehr als der reine materielle Wert. Wenn du irgendeine Entschädigung willst, ich bin bereit, sie zu zahlen."

    Quoth the raven: ,,GET OUT OF MAH FACE!"

  • Siren war mit Bill in den Hinterzimmern verschwunden. Nagi war allein. Allein mit all den Artgenossen, welche sie nicht kannte. Natürlich war auch Siren ihr nicht all zu gut bekannt, doch wesentlich mehr als die beiden anderen. Siren hatte am stärksten bei der Erwähnung ihrer Eltern reagiert. Nagi wusste, dass ihre Mutter jene Heilerin war, welche Siren die meiste Zeit unter ihren Fittichen gehabt hatte, wenn sie sich nicht mit ihrer Tochter beschäftigt hatte. Die Kriegerin blickte sich um, die ganzen Katzen, der Plunder des Knochenbeißers, die Enge, die anderen Bastet.


    Sie fühlte sich mit einem Mal wie eingesperrt. Sie sehnte sich nach der Freiheit des Inwood Hill Parks. Sie sehnte sich nach den Bäumen, den Flüssen und den Wiesen ihres Reviers. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Ihre Mutter, die Clan Heilerin, hatte ihr oft genug gesagt, dass sie zu viel Zeit in der Geisterwelt verbrachte. Verlor sie sich wirklich? Mit einem Mal ertrug sie es in diesem Raum nicht mehr und sie setzte sich in Bewegung. Sie drückte sich an den anderen und den ganzen Katzen vorbei, welche im Gegensatz zu dem Knochenbeißer, nicht vor ihr zurückschreckten. Sie drückte die Klinke der Tür hinunter, durch welche Siren und Bill verschwunden waren und schlüpfte hindurch. Sie wanderte den kleinen Gang hinab, bis sie das Zimmer erreichte, aus welchem sie gedämpfte Stimmen hörte. Ein beißender Geruch, nach Feuer und Chemie drang in ihre Nase, welche selbst in ihrer schwachen homiden Form dafür anfällig war. Wie eine Katze schnaubte sie und schüttelte den Kopf. Ihre Zunge fuhr über ihre Lippen und sie blickte noch einmal zurück, bevor sie durch die Tür trat. Bill stand etwas abseits, Siren hockte vor den Kisten und kramte vorsichtig durch die materiellen Überbleibsel ihres Clans. Die Bastet nickte dem Knochenbeißer einmal zu und stellte sich etwas abseits, so das sie Siren beobachten konnte. Neugierde stieg auf. Was mochte wohl alles in den Kisten sein?


    Sie wusste, dass sie selbst keinen Besitzanspruch auf irgend etwas davon hatte, doch sie war noch immer eines der Augen von Gaia. Sie reckte den Hals und schien in die Richtung der Kiste zu wittern, wie eine Katze, welche etwas interessantes vorsichtig untersuchte, dann kam sie einen Schritt näher und ehe sie sich versah, stand sie nur einen Meter von Siren entfernt, bei den Kisten. Ihre Augen fixierten einen Krummsäbel, dessen Klinge und Griff zu einem Teil aus der Kiste ragte. Behutsam zog sie die Waffe hervor und wog sie in der Hand. Ihr Vater Edward hatte sie das Kämpfen, mit Zähnen, Krallen, Händen, Füßen und Waffen gelehrt. Diese Waffe hier war etwas ganz besonderes. Die Ausgewogenheit war wundervoll, das Gewicht genau richtig. Die Klinge war schmal und schlank und weitete sich erst am Bogen etwas in die Breite. Sie trat mit der Waffe einige Schritte zurück und begutachtete die Klinge. Sie war keine Handwerkerin, doch sie wusste genug, um herausragende Arbeit zu erkennen. Geschickt schwang sie das Schwert eng am Körper um keinen Anwesenden zu verletzten und vollführte einige Techniken, welche Edward, ihr Vater, ihr beigebracht hatte.


    Sie fuhr einmal hauchzart mit dem Daumen über die Schneide. Sie war höllisch scharf und eine rote Linie trat sofort auf ihren Finger, aus welchem direkt etwas Blut zu rinnen begann. Die Waffe war wunderschön und sie fühlte sich so natürlich in ihrer Hand an, wie eine Verlängerung ihres Armes. Noch einmal leckte sie sich über die Lippen, dann trat sie wieder vor und schob den Säbel vorsichtig wieder genau dort hin zurück, von wo sie ihn genommen hatte. Peinlich berührt, blickte sie einmal zwischen Bill und Siren hin und her, bevor sie sich in eine Ecke hockte und mit ihrer menschlichen Zunge sanft über ihren blutenden Daumen leckte.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut
    Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.


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  • Der junge Anwalt hörte den Worten Siren's zu. Diese Emotionen...so viel Emotion allein in den Worten die sie legte, nur das er aufhören sol ldaran zu denken das der Clan nicht mehr existieren könnte.
    Kurz schloss er die Augen während er sagte,


    "Verzeih wenn ich einen wunden Punkt getroffen habe. Für mich ist das alles sehr neu"


    Dann verschwanden Bill und Siren runter zur Tür. Jetzt war er nur noch mit zwei weiteren allein. Doch schon bald drängte sich die Dame mit dem Bandana ebenfalls runter.
    Neugierde packte ihn, und so würde auch er langsam runter gehen. Wesentlich langsamer wohlgemerkt. Nun nahm auch er den Geruch war von Chemie und Feuer. Zwar konnte er damit nichts verbinden, aber stellte er sich vor wie es sein muss wenn man diesen Geruch, der bei diesem entscheidenden Ereigniss mitgewirkt hatte, plötzlich wieder da war. FLashbacks waren nur einer von vielen Dingen die auftraten.
    Als er eintrat sah er grade wie die Bandana-Dame - den Namen kannte er ja noch nicht - mit einem Krumsäbel zu tänzeln schien. Sie hatte sich wohl geschnitten als sie mit ihrem Daumen über die schneide fuhr. Dann verzog sie sich in eine Ecke nachdem sie den Säbel zurücklegte.
    Auf dem Weg zu ihr blieb er kurz stehen - das Bündel was auf einem der Plastikcontainer lag, war das was er zuvor schon gesehen hatte. Als er die Pistole fand war daneben eine zerbrochene Klinge nordischen Werkes. Bill hatte es in ein Bündel unter die Theke getan nachdem er Miles sagte das er es nicht verkaufen würde. Deshalb...es gehörte dazu." sprach er in Gedanken zu sich selbst.
    Bei der Bandana-Dame angekommen sagte er,


    "Beeindruckende Darbietung."


    Diese lies ihn sogar überlegen. Das Bündel was er gesehen hatte enthielt das zerbrochene Schwert. Wenn man es zusammenfügen könnte...dann hätte auch er eine Nahkampfwaffe. Die Pistole konnte schnell leer werden. Doch darauf würde er Bill später ansprechen, er fuhr fort.


    "Taschentuch? Und wenn ich fragen darf, woher habt ihr das gelernt?"


    Die erste, einsilbige Frage bezog er auf ihren Daumen.

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

    Lektion der Revolvermänner - Der dunkle Turm

    • Offizieller Beitrag

    Miles, als jemand mit einem besonderen Blick für's Detail bemerkst du, daß Nagis Daumen, wenn du's so recht betrachtest, weder blutig noch geschnitten aussieht, obwohl das vor einigen Sekunden noch anders war.


    Währenddessen winkt Bill auf Sirens Angebot hin nur ab.
    "Ach was. Das Zeug gehört eh euch. Schafft mir nur die Katzen vom Hals."


    Siren kann, als sie das Kästchen und das Buch beiseitelegt, spüren, wie ihre Fingerspitzen bei Kontakt mit dem Holz zu kribbeln beginnen.

  • Nagi blinzelte. Dieser Knochenbeißer hätte die Möglichkeit gehabt, sich an diesen Gegenständen zu bereichern, als Siren anbot, für diese zu bezahlen, doch er lehnte ab. Die wenigsten Wesen dieser Wellt waren laut ihrer Erfahrungen zu so etwas bereit. Doch durfte sie dieses Schwert an sich nehmen? Wieder traten Schuldgefühle in ihr auf. Sie hätte bei den anderen sein müssen und sie gegen die Tänzer verteidigen müssen. Stattdessen hatte sie in ihrer Welt ausgeharrt. Sie hatte Vater und Mutter versprochen öfter aus der Geisterwelt zu kommen, doch die Besuche blieben dennoch zu selten. Nun war nicht nur ihre Mutter fort, sondern auch ihr Vater. Nein sie hatte kein Recht auch nur eines der Stücke in Besitz zu nehmen, doch wer würde es dann? Sie wusste das Siren mit solchen nicht umzugehen vermochte. Sie blickte auf, als einer der Fremden Bastet sie ansprach. Sie schüttelte den Kopf, auf seine Frage hin, ob sie ein Taschentuch benötigte und hielt ihren Daumen ein wenig hoch, auf welchem unversehrte Haut zu sehen war. Er schien ebenso nicht im Kampf mit diesen Waffen geschult, zumindest laut seiner Reaktion.


    "Vater brachte es mir bei."


    Antwortete sie knapp auf seine andere Frage und näherte sich fast schleichend wieder den Kisten, wie eine Katze, die bereit war bei der kleinsten Unterbrechung zurück zu springen. Immer wieder stoppte sie kurz und fixierte die anderen, bevor sie wieder die Kiste erreichte und erneut den Säbel zog. Als die Waffe wieder in ihrer Hand lag, zog sie sich wieder in die Ecke zurück.


    "Ich werde dieses hier an mich nehmen."


    Verkündete sie. Sie wusste, dass sie dieses Stück nicht verdient hatte, doch die Waffe hatte es ebenso nicht verdient ungenutzt zu ruhen. Wenn sie die einzige war, welche es schwingen konnte, war sie es wenigsten den Gefallenen und der Waffe schuldig. Eine kleine Weile, untersuchte sie erneut nahezu liebevoll die fantastisch gearbeitete Klinge. Zärtlich strich sie über den Stahl und leckte sich über die Lippen, bevor ihr Blick zu Bill glitt.


    "Ich habe mitbekommen, das die Menschen, die das Gesetz in dieser Welt vertreten, es nicht dulden, dass man mit Waffen umher läuft. Ist das richtig? Wenn das so ist, bräuchte ich ein Tuch, das groß genug ist, um es zu umwickeln."

    Man sieht nur mit dem Herzen gut
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    Schlecht für das fliegen eines Flugzeuges.

    • Offizieller Beitrag

    Der Knochenbeißer hat die Arme verschränkt und sieht einige Sekunden schweigend zwischen Nagi und Siren hin und her. Als die neue Anführerin nichts einwendet, setzt er einen ziemlich mißbilligenden Gesichtsausdruck auf, der eindeutig Nagi gilt.
    Er öffnet einen Schrank und fördert einen Lappen zutage, den er ihr zuwirft.

  • Siren lächelt einseitig, als Bill meint, die Katzen abzunehmen wäre schon genug. Das war ja nun das geringste aller Probleme.


    "Das bekommen wir hin. Ich bräuchte nur wen mit einem Auto... Transporter, der die Katzen bringt. Jede einzelnd auf meinem Motorrad... da säßen wir in Ewigkeiten noch dran."


    Aus dem Augenwinkel beobachtet Siren, was Nagi und Miles tun, als sie den Raum betraten. Die Metis zieht ein Schwert aus den Tiefen, vermutlich eines von Tausend-Krallens unendlichen Waffen, die sie alleine schon an den Wunden auseinander halten konnte, die sie an Feind - und in Übungsfällen auch an Feind - schlugen. Auch Nagi schnitt sich daran, als sie die Schärfe der Klinge testete, und Siren ist froh, in Homid nicht die empfindliche Nase der Katze zu besitzen. Blutgeruch ist eine der letzten Komponente, die dieses Höllenpotpourri vervollständigen und zu einem gepflegten Meltdown vor allen anderen führen würde. Sie seufzt kurz auf. Immerhin ihr Humor ist so bissig wie eh und je zurückgekehrt, auch wenn sie noch davon ablässt, ihn offen zu zeigen.


    Sie lächelte sachte, als Nagi gekonnt die Klinge durch die Luft zieht und als diese meinte, sie wollte die Klinge an sich nehmen, nickt Siren bestätigend.


    Natürlich. Ich glaube, Tausend-Krallen wäre es lieber, du trägst das Schwert, als dass es bei mir in der Kellerparzelle einstaubt.


    Dann, als Bill sich abwendet, um den Lappen zu holen, richtet sich Sirens Aufmerksamkeit auf das Kästchen, welches sie zuvor in der Hand hatte. Dieses Kribbeln kann nur zwei Sachen bedeuten: Elektrische Ladung (unwahrscheinlich), oder etwas Übernatürliches (sehr wahrscheinlich). Das Kästchen in den Händen positioniert sie sich so, dass sie es von den Blicken von vor allem Bill abschirmt. Sie hat nichts gegen den Wolf, ganz im Gegenteil, aber ist ist, nunja. Noch immer ein Wolf. Und das hier ist Eigentum der Tiberii. Sie möchte selbst entscheiden, ob er sieht, was darin ist.


    Vorausgesetzt, sie kann das Kästchen öffnen. Ein Versuch ist es wert.

    Quoth the raven: ,,GET OUT OF MAH FACE!"

  • Als er den Daumen sah, und bemerkte das die Wunde nicht mehr da war starrte er die Stelle an. Da war doch eben noch eine Schnittwunde, wie kann-?
    Er hielt in Gedanken inne. Stimmt, das war nicht mehr die 'normale Welt' die er kannte. Ab jetzt gab es einen anderne Blickwinkel auf bestimmte Wesen - so auch auf diverse Fähigkeiten. Und Heilung gehörte wohl dazu.
    Immernoch etwas irritiert nickte er jedoch der Bandana-Frau zu.


    "Wenn du nicht gefahr laufen willst erschossen zu werden, würde ich dir vorschlagen das du die Klinge unter einem Mantel oder ähnliches aufbewahrst. Die Polizisten sind nicht gerade zimperlich was den gebrauch von Schusswaffen angeht."


    das letzte merkte er mit einem leicht genervtem Tonfall an. Es war ja nicht so als habe er schon genug von Polizisten gehört die zuerst loschossen weil sie jemanden mit einem schwert gesehen hatten. In einem speziellen Fall war es sogar ein Plastikschwert, das zum verwechseln ähnlich sah.
    Miles sah dann zu Bill und fragte,


    "Bill, ist dir jemand bekannt der das zerbrochene Schwert eventuell wieder zusammenfügen könnte?"


    sollte dem nicht so sein, hatte Miles nähmlich auch eine andere Idee.

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

    Lektion der Revolvermänner - Der dunkle Turm

  • Als Nagi den missbilligenden Blick des Knochenbeißers bemerkte, ruckte ihr Kopf überrascht zurück. Sie fing den großen Fetzen Stoff gekonnt auf und streckte den Kopf wieder vor. Ihre Nasenflügel bebten, während sie instinktiv versuchte zu wittern, ob der Knochenbeißer nun aggressiv war, bis sie sich der schwachen Sinne dieser Form gewahr wurde. Sie leckte sich einmal über die Lippen und begann verlegen damit den langen Säbel behutsam einzuwickeln. Hatte sie etwas falsch gemacht? Es verwirrte sie, wieso der Garou nun anscheinend verstimmt war. Kurz blickte sie zu Siren, welche gerade eingewilligt hatte, ihr das Schwert zu überlassen. Mit einem Mal fühlte sie sich wieder verloren unter den ganzen Personen, regelrecht angreifbar. Ihr Blick glitt immer wieder zwischen Bill, Siren und Miles hin und her, bevor er sich wieder auf das Schwert richtete. Sie nickte dem fremden Bastet dankbar aufgrund seines Rates zu, doch ihre Gedanken kreisten um den Knochenbeißer. War an ihren Worten etwas verkehrt gewesen? Vielleicht die Betonung? War sie rüde herüber gekommen? Hatte sie den Wolf hier auf seinem Territorium herausgefordert? Röte schoss ihr ins Gesicht, während sie unruhig überlegte, doch es wollte ihr einfach nicht einfallen, was sie nun falsch gemacht haben könnte. Solche ähnlichen Reaktionen waren schon einmal aufgetreten. Vielleicht wäre es das Beste nicht mehr zu versuchen, es jetzt zu verstehen, vielleicht wäre Besänftigung nun eher angebracht. Sie legte den Säbel neben sich, während sich ihre Lippen bewegten. Sie hatte diese Worte hauchfein, für niemanden hörbar zu sich selbst gemurmelt. Sie fing den Blick des Garou auf und atmete einmal mit offensichtlichem Unbehagen auf ihren Zügen durch. Sie nahm eine versöhnliche, entspannte Haltung ein, um dem Garou zu signalisieren, dass sie keine aggressiven Absichten hatte.


    "Ich bin unglücklich, wenn meine Worte verärgert haben."


    intonierte sie langsam mit einem Blick zur Seite. Sie vermied es den Knochenbeißer anzusehen. Eine Geste die ausdrücklich jede Herausforderung ausräumen sollte.


    "Ich bin es nicht gewöhnt unter so vielen Personen zu sein, zumindest nicht lange. Ich wollte nicht respektlos sein und niemanden in seinem Revier herausfordern. Ich werde mich bemühen, dies nicht wieder vorkommen zu lassen."

    Man sieht nur mit dem Herzen gut
    Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.


    Schön für das Poesiealbum
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    Siren, das Kästchen ist nur durch einen kleinen, geschwungenen Riegel aus Blech verschlossen. Die Bastetglyphen auf der Außenseite sind inenander verschlungen und verschnörkelt, aber eine sticht vor allen anderen heraus: Die bauchige S-Kurve Selines, die sich schützend um einen kleinen Kreis wölbt. Als du den Riegel beiseiteschiebst und das Kästchen aufklappst, kommt blauschwarzer Samt zum Vorschein. Darauf ruht ein keilförmiges Stück eines Minerals, etwa so lang wie dein Zeigefinger. Der Stein ist ebenfalls schwarzblau und besitzt zahlreiche, glitzernde Facetten auf der Oberfläche, die selbst im fahlen Licht von Bills Deckenlampe lebhaft funkeln. Noch immer kribbeln deine Fingerspitzen, doch als dein Blick auf den Stein fällt, zieht das Kribbeln sich bis in deinen Nacken.
    Als Clanheilerin und Okkultismuskundige kannst du dir ungefähr denken, was du vor dir hast. In diesem kleinen Kästchen ruht eine von Liberty Clans wichtigsten und geheimsten Verbindungen mit dem Sternenclan... ein Mondsteinsplitter.


    „Ja,“ antwortet Bill unterdessen Miles. „Tu ich tatsächlich, aber der wird’s nicht umsonst machen.“
    Eine Weile wühlt Bill in einem uralten Karteikasten und schreibt dem jungen Anwalt dann eine Telefonnummer auf.
    „Der gehört zu unserem Dunstkreis, also bißchen Benehmen wär schön. Nichts gegen dich im speziellen, aber die Zeiten, wo ich meinen Kopf für Leute hinhalte, die ich nicht gut kenne, sind vorbei.“ Dabei scheint er wirklich nicht sonderlich mies drauf zu sein, ganz im Gegenzug zu seiner Reaktion auf Nagi gerade.


    Als diese dann noch einmal spricht, verfinstert sich die Miene des Knochenbeißers nochmal ein bißchen, aber nicht mehr so sehr wie zuvor.
    „Na, mit Revier hat das nichts zu tun. Ich vergess halt manchmal, dass ihr Katzen eben Katzen seid.“
    Für einen Moment ist nicht ganz klar, ob er es dabei beläßt.
    „Hätte ein Garou sich ein Stück von der Ausbeute geschnappt, bevor der Alpha durch ist, der hätte sich links und rechts paar eingefangen.“


    Mit einem Mal ertönt die Ladenglocke und hat sofort Bills ganze Aufmerksamkeit. Rasch verschwindet er zurück in den anderen Raum, und ihr hört erst die Außentür zuschlagen, dann seine und eine weibliche Stimme einige Worte wechseln.
    Schritte nähern sich, und dann erscheint erst Bill und hinter ihm eine hochgewachsene, junge Frau mit langen, weißen Haaren und blauen Augen. Sie trägt feuchten Mantel, dem der Geruch von Regen anhaftet. Ihre Hände stecken in weichen und ziemlich neuen Lederhandschuhen, wie jeder feststellen kann, der ihren Händedruck erwiedert, den sie jedem in der Runde sogleich anbietet, sobald sie ihren Aktenkoffer neben der Tür abgestellt hat.


    „Hallo! Ich bin Barbara 'White Witch' Kingsley, Glasswalkers-“ und dann einige exotisch klingende weitere Worte, die offenbar mehr über ihren Rang aussagen, wenn man sie denn bloß verstünde. Einen größeren Kontrast zu Bill könnte sie kaum darstellen - gepflegt, energetisch und von professioneller Freundlichkeit.
    „Und ich habe Ihnen noch jemanden von unterwegs mitgebracht“, damit deutet sie hinter sich, wo ihr Sheila ausmachen könnt, die gerade das Hinterzimmer betritt.


    „Mein aufrichtiges Beileid zu Ihrem Verlust“, fährt Miss Kingsley langsamer fort und sieht jeden von euch an, als ob sie herausfinden wollte, an wen sie sich im Folgenden hauptsächlich zu wenden hat. "Es ist schockierend, was Ihrem Stamm widerfahren ist - dass eine ganze Gemeinschaft von unseresgleichen mit einem Mal einfach so ausgelöscht werden konnte. Unsere Stämme waren immer verläßliche Verbündete. Wir kennen das Gefühl nur zu gut, wie es ist, geliebte Verwandte zu verlieren, und wir haben diesen Schlag genau so heftig gespürt wie Sie, dessen kann ich Sie versichern. Wer weiß, ob es uns nicht genauso hätte treffen können."
    Sie deutet ein hilfloses Schulterzucken an, als sie diesen Gedanken laut äußert.
    "Aber es gibt auch endlich ein paar gute Nachrichten. In ein paar Minuten wird alles hoffentlich etwas klarer sein.“


    Sie geht zurück zur Tür und nimm ihr Gepäck wieder an sich. klappt ihren Koffer auf Bills Schreibtisch auf.
    „Kann ich hier den Projektor hinstellen, Bill?“
    Der Angesprochene nickt und brummt zustimmend.

  • Vorsichtig inspizierte Sheila die interessante Truppe die sich vor Ihren Augen befand. Sie war zugegeben eher ein Einzelgänger. Natürlich brachte Ihr Job beim NYPD auch Soziale Interaktion mit sich aber Sie hatte mehr Probleme damit, sich mit ihresgleichen auseinanderzusetzen als mit unwissenden Menschen.


    Nervös strich sie sich über Ihre kurz geschnittenen, schwarzen Haare. Ihr wurde plötzlich sehr warm unter Ihrer schweren Lederjacke und sie wäre viel lieber allein in Ihrem kleinen Appartement als hier. Aber nach so einer Tragödie musste Sie sich einfach unter ihresgleichen begeben.


    Stumm beobachtete Sie Barbara als diese gerade Ihren Projektor aufbaute. Was hatte diese Frau nur vor? Glass Walker dachten immer an etwas was Ihnen zugute kam. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie nur aus reiner Nächstenliebe hier war.

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  • Sirens Atem stockt, als ihre Augen auf das fallen, was sich in dem Kästchen befindet. Schnell wirft sie einen Blick über ihre Schulter, auf Bill, bevor sie es wieder lautlos zuschnappen lässt. Ihr Herz fängt an, schnell zu klopfen. Ein Mondsteinsplitter! Er hat das Feuer überlebt! Nun, natürlich hat er das. Ein solches Artefakt kann nur schwerlich von Feuer berührt werden, vermutlich auch dem Kästchen sei Dank. Obwohl das Holz den Stein wieder verdeckt, sieht sie immer noch das Funkeln des Minerals vor Augen, als hätte sie in den Nachthimmel geguckt. Ohne Lichtverschmutzung. Sie drückt sich das Kästchen an die Brust, wie ein kleines Kätzchen, das sie beschützen muss. Sie fühlt sich nun nicht mehr ganz vom Clan verlassen, ganz im Gegenteil - sie sind nun Teil des Sternenclans.


    Als Bill die Überreste des Camps als "Beute" bezeichnet, hätten Sirens Schwanzspitze nervös gezuckt, wäre sie in einer Form mit einem. Dies ist keine Beute... dies ist der Rest zu Hause. Und er nennt sie Alpha... ist sie das? Sie war fester im Clansleben integriert als alle anderen hier, das ist war. Aber sie ist die Heilerin - kein Anführer. Doch nun muss sie sich wohl offenbar um die Fragmente, die ihr blieben, kümmern, um dem Clan gerecht zu werden. Wieder diese Sehnsucht, sich in ihrem Bett zu verkriechen und Kinderserien im Fernsehen zu schauen. Doch Munin ist der Garant für sie selbst, sich nicht mehr fallen zu lassen. Und jetzt auch noch der Mondsteinsplitter!


    Jemand betritt den Laden und dann ist Bill auch schon weg. Die Zeit nutzt Siren, um die Holzkiste in den Beutel mit den Überresten des Scheinwerfers zu verstauen und selbigen dann nicht mehr loszulassen. Es müssen ja nicht alle sehen, dass sie da was hat...
    Bill kommt wieder und mit ihm zwei Frauen. Bevor sie beide auch nur ansatzweise mustern kann, beginnt die eine Frau sich vorzustellen. Ah... Glasswalker. Auf sie haben sie gewartet. Nach Bill ist diese Förmlichkeit nahezu erschlagend, aber Siren setzt ihr freundliches Ärztelächeln auf, mit dem sie Rechnungen diktiert, und schüttelt die dargebotene Hand.


    "Ich danke für das Beileid, aber was geschehen ist, ist geschehen, und es braucht deutlich mehr, um den Liberty Clan in die Knie zu zwingen." Was für zuversichtliche Worte. Siren ist Stolz auf sich. Moment. Gute Nachtrichten? "Dann überraschen Sie uns, Miss Kingsley. Wir sind ganz Ohr." Dieses Redewendung macht in Homid deutlich weniger Spaß.

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    ((OOC: Bitte entschuldigt den folgenden Monolog. Bin kein Fan davon, aber gerade ist’s noch nötig. Ich versuch’s kurz und knapp zu halten, und ihr könnt jederzeit einhaken!))


    Kingsley entnimmt ihrem Koffer den kleinsten Beamer, den ihr je gesehen habt. Das winzige, weiße Gerät hätte locker auf einer Handfläche Platz und braucht scheinbar auch kein Kabel. Auch das Fehlen einer Leinwand oder einer anderen Projektionsfläche bekümmert die Glasswalkerin nicht, denn als sie den Beamer anknipst, erscheint das Bild farbgetreu und scharf mitten in der Luft. Angesteuert wird es von ihrem Ultrabook, auf dem sie nun ein wenig herumtippt. Derweil habt ihr Zeit, euch einen Platz zum Zusehen zu suchen.
    Zunächst ruft Kingsley ihre Kontaktdaten auf.


    „Vielleicht möchten Sie sich meine Kontaktdaten speichern. Für Sie ist das der direkteste Weg zu mir und zu meinem Stamm – ich bin sozusagen Ihre Ansprechpartnerin für die Glasswalkers. Wie gesagt bin ich (exotische Garouworte) meines Rudels „Snowstorm“, das auch ansonsten für unsere Street Relations zuständig ist.
    Mit einem Telefon oder Smartphone sollten Sie ja alle ausgestattet sein. Sie können auch gleich einfach zu mir kommen, dann kriegen Sie eins gestellt, komplett kostenbefreit, versteht sich.“


    Sie wechselt die Projektion. Ihr erkennt das Wappen der New Yorker Polizei, darunter eine Menge Text mit einigen Tabellen. Kingsley scrollt rasch abwärts, und etwas schließt sich an, das Siren, Miles und Sheila als Forensikbericht identifizieren können.


    „Die polizeilichen Ermittlungen sind so gut wie abgeschlossen. Wir waren äußerst bemüht, den Schleier zu schützen, das heißt, alle Spuren zu verwischen, die auf übernatürliche Aktivität hindeuteten und die Ergebnisse zu manipulieren, und somit lautet die Brandursache nun auf eine fahrlässig in einen Müllhaufen geworfene Zigarrette. Offiziell bestehen die schlimmsten Verletzungen aus einigen Rauchvergiftungen bei den Anwohnern, und die einzigen „Opfer“ waren streunende Katzen. Wir haben alle menschlich und nach Metis aussehenden Körper sichergestellt, aber die Identifikation hat sich durch den stark verbrannten Zustand der Überreste als äußerst schwierig erwiesen.“


    Sie legt eine kurze Pause ein.


    „Da wir nicht zwischen Homids und Kinfolk unterscheiden konnten, und bei den Lupusgeborenen überhaupt keine Übersicht hatten, war es um so wichtiger, daß wir heute quasi eine Bestandsaufnahme machen können. Wir haben fünf weibliche Katzen, davon eine trächtige, und sieben Kater zu Bill gebracht.“


    Sie sieht euch alle noch einmal einzeln an.

    „Korrigieren Sie mich, aber es sieht so aus als hätten wir insgesamt noch drei weibliche und nur noch einen männlichen Homid, und keine Lupus. Das… ist ein gewisses Problem.“


    Kingsley wartet ab, ob jemand bisher Korrekturen oder Fragen anzubringen hat und würde ansonsten fortfahren.

  • Es ging also gar nicht sein Revier und sie hatte sich ihm nicht gegenüber ungebührlich verhallten, zumindest so weit. Es war beruhigend das zu wissen. offensichtlich hatte sie sich doch nicht so immens falsch verhalten. Es ging also lediglich um eine Rangordnung, welche der Garou gewöhnt war. Sie würde es sich für die Zukunft merken und diesen Fehler nicht noch einmal im Beisein von Wölfen begehen. Sie strich über die Klinge neben sich, während Bill dem Klingeln auf den Grund ging und kurz darauf von einer beeindruckenden Frau begleitet zurückkehrte, welche sich ebenso als Wölfin offenbarte. Sie bedeutete allen eine Position zum gucken einzunehmen, was Nagi offenkundig wenig behakte, näher rücken zu müssen. Sie postierte sich so weit es ging weg, ohne den Anschein erwecken zu erwecken, sich zu separieren, was zugegeben in diesem Raum fast unmöglich war und so war sie genötigt viel mehr auf Kuschelkurs zu gehen, als beabsichtigt. Die Wölfin ließ erneut einen für Nagi unverständlichen Wortschwall über die Versammlung niedergehen.


    Ob die Wölfe alle so viel redeten? Als das kleine Gerät zum Vorschein kam, witterte Nagi wieder in dessen Richtung, bevor sie sich der schwachen Sinne bewusst wurde. Doch sie sollte nicht lange neugierig bleiben, denn nur wenige Sekunden später, erzeugte der kleine weiße Kasten ein Bild mitten in der luft. ob dies eine Geistergabe der Wölfe war? Doch das gezeigte verwirrte die Kriegerin noch wesentlich mehr und sie konnte ihm keinen Sinn entnehmen, bis die Wölfin wieder zu sprechen begann. Jetzt erschloss sich ihr auch ein Sinn des ganzen. Es war eine Beschreibung der Gegenwärtigen Situation im Bezug auf Menschen. Als die Wölfin den jetzigen Stand des Liberty Clans und deren tierischen Kinfolks aufzeigte, musste sie korrigieren.


    "Ich bin Metisgeboren. Wenn diese Bestandsaufnahme auf die Fortpflanzungsfähigkeit spekuliert, muss ich ausgeschlossen werden."

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  • Miles nahm den Zettel von Bill, nickte ihm zu und sagte sofort auf seine Worte hin,


    "Da auch ich einen Ruf zu wahrenw habe, beziehungsweise den meines Vaters, wäre es nicht von Vorteil wenn ich unangebracht erscheine. An mir soll es also nicht liegen. Vielen Dank, Bill"


    Bill hatte ihm also jemanden empfohlen der ihm das Schwert reparieren konnte. Daher nahm er es sich ansich. Das dies nicht kostenfrei bleibt war ihm klar - zu seinem Glück hatte er durch seinen erlernten Beruf ein relativ gutes Einkommen.
    Die Türklingel ertönte und Bill schien hastig aus dme Raum zu verschwinden. Neugieride packte den jungen Anwalt, doch ehe er daran denken konnte ihm zu folgen kam er wieder, mit einer Begleitperson die sich als Kingsley vorstellte.
    Diese hatte viele Worte von sich gegeben mit denen er nichts anfangen konnte. Ausser dem Wort Glasswalkers was er nun mittlerweile gefühlt zu oft hörte. Hinter Kingsley tat sich jemand hervor. Sie wirkte zurückgezogen. Zumindest war das der Eindruck den Miles bekam.
    Sie sprach davon das es gute Nachrichten geben würde. Na, da ist er ja gespannt.


    Sie stellte einen Koffer auf den Tisch und das Gerät das er dann sah wirkte für Miles erstmal wie ein Spielzeug. Man konnte sehen wie er die linke Braue hochzog und es mit neugierde aber auch mit leichtem Hohn betrachtete.
    Letzteres verschwand als er die Bilder sah. Sofort sprang ihm der Forensic-Bericht ins Auge.
    Kingsley verlor viele Worte über das Geschehniss. Und Miles konnte nicht ab, den Bericht schonmal gesehen zu haben. Zumindest war ihm der Titel dieses Berichts bekannt. Er erinnerte sich vor einer Woche bei der Polizei gewesen zu sein. Der Anfang seines erstne Falles den er ja vor kurzem erfolgreich beendet hatte. Dort gab einer der Polizisten seinem Vater eine Akte die dieser aufmachte (Daher konnte er den Titel eben jenes Berichtes kurz erhaschen), dann in seinem Mantel verstaute.
    War es dieser Bericht? Miles konnte es nicht mal mit Sicherheit sagen. Als es daran ging die Kontaktdaten zu speichern, tat dies Miles sofort - wer weiß wozu die Nummer noch gut sein konnte.


    Als Kingsley wohl auf Fragen oder Korrekturen wartete, war Miles nun jemand, der was sagte,


    "Wenn...ich dürfte?"


    er stellte sich kurz vor, damit Kingsley auch wusste wer da die Stille unterbrach,


    "Miles von Greymane, Defense Attorney. Da dieses Ereigniss...


    er hielt für eine Sekunde inne, und spätestens jetzt würde auch der letzte erkennen, das er mit sowas noch nie Kontakt hatte


    "....spezieller Natur ist, schätze ich das...übernatürliche Wesen in bestimmten Positionen, sei es Polizei, Juristik oder sogar Rettungskräfte damit involviert sind. Was mich nun neugierig macht ist das Resultat des Brandauslösers....eine Zigarette. Wurde diese Gefunden beziehungsweise 'welche' Spuren die darauf hindeuten wurden gefunden? Und - was mich zu meiner ersten Aussage führt - hat ein 'normaler' Mensch die Spuren gefunden?"

    Wenn es wirklich nur das war, dann ist es ein komischer Zufall das hinterher oder sogar währendessen gekämpft wurde. Irgendwas war dem Anwalt noch unklar.

    Ich ziele nicht mit der Hand; wer mit der Hand zielt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

    Ich töte nicht mit meiner Waffe; wer mit seiner Waffe tötet, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich töte mit dem Herzen

    Lektion der Revolvermänner - Der dunkle Turm

    2 Mal editiert, zuletzt von Ryurandir ()

    • Offizieller Beitrag

    -„Oh“, macht Kingsley als Nagi ihre wahre Geburt nennt. „Ich verstehe, danke. Na ja. Um so sorgfältiger müssen Sie alle sich wohl um ihre Familienplanung Gedanken machen, oder Sie laufen Gefahr, daß Ihnen die Homids aussterben. Ich könnte Ihnen einen guten (Garouwort) empfehlen, der auch Genetiker ist. Aber Sie sind ja alle noch jung, das hat ja noch Zeit.“

    Sie lächelt, und als Miles sich zu Wort meldet, hört sie ihm aufmerksam zu, auch wenn man ihr ansieht, daß sie sich konzentrieren muß, um ihm zu folgen.


    „Mr Greymane – Miles? Wenn ich Ihren Einwand richtig verstehe, dann lassen Sie mich noch einmal klarstellen, daß das nur die Version für den offiziellen Bericht und die Presse ist. Sie kennen es ja sicher aus dem Beruf, daß die Wahrheit… Abstufungen hat. Manchmal reicht das allerdings nicht aus, um den Schleier zu wahren, so wie in diesem Fall, wo es einen beträchtlichen Aufwand an Datenmanipulation, gefälschten Beweisen und Bestechungen gebraucht hat, damit die tatsächliche Ursache, „Brandanschlag durch Werwölfe im Namen eines irren Todesgottes“, den Menschen nicht bekannt wird.
    Wo wir gerade dabei sind, Anwälte sind bei uns immer sehr gefragt. Könnten Sie sich vorstellen, uns bei der einen oder anderen Angelegenheit zuzuarbeiten?“

  • Miles hörte ihr zu und ging ihre Worte dabei durch den Kopf. Natürlich.
    Wenn tatsächlich rauskäme was wirklich passiert wäre, wäre eine Massenpanik das geringste Problem.


    "Ich verstehe, verzeiht. Das hätte mir durchaus einleuchten sollen."


    Er ging immernoch von seinem beschränkten Menschenhorizont aus. Kurz griff er sich an die Stirn, dann nickte er ihr zu und fügte noch folgendes hinzu,


    "Dann bin ich dennoch neugierig, gibt es für...gewisse Leute einen richtigen 'Bericht' ?"


    mit gewisse Leute meinte der Anwalt natürlich übernatürliche Wesen. Rasch fügte er noch ein,


    "Ich bin mit den ganzenn übernatürlichen nicht so vertraut, ich bin das erste mal unter...euresgleichen. Nicht falsch verstehen. Mein Vater, Liam von Greymane, war wohl mehr involviert darin."


    dann wurde ihm angeboten, mit denen zusammen zu arbeiten. er legte eine Hand auf sein Kinn, dachte nach. Ob sein Client jetzt ein Mensch war oder eine zweieinhalb Meter große Katze, machte keinen Unterschied. Als er wieder zu Kingsley sah, nickte er, fügte jedoch hinzu;


    "Miss Kingsley, ich bin natürlich gerne bereit zu helfen. Dafür hätte auch ich eine Bitte. Wie schon zuvor gesagt habe ich mit all dem keine Erfahrung, ich kenne nicht mal das Camp, worum es hier geht. Ich war nie dort. Ich bitte nur um Nachsicht und wenn es möglich und nötig ist um Hilfe. Dafür bin ich dann aber auch bereit dem Liberty Clan meine Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen."


    Miles steckte seine hände in die Hosentasche.

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    Ich ziele mit dem Auge.

    Ich schieße nicht mit der Hand; wer mit der Hand schießt, hat das Angesicht seines Vaters vergessen.

    Ich schieße mit dem Verstand.

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    Ich töte mit dem Herzen

    Lektion der Revolvermänner - Der dunkle Turm

    • Offizieller Beitrag

    "Gar kein Problem, Mr von Greymane, jeder von uns hat einmal angefangen. Und ja, einen inoffiziellen Bericht gibt es, den kennt bislang nur mein Stamm. Aber lassen Sie mich da noch gleich ein Mißverständnis ausräumen. Ich bin keineswegs Mitglied des Liberty Clan, noch eine Artgenossin von Ihnen. Ich gehöre zur Sept of the Big Apple, Glasswalkers... Wölfe. Ich hoffe, das ändert nichts.", fügt Barbara Kingsley schnell hinzu.

  • Nagi lauschte stumm dem Wortwechsel der Kingsley Wölfin und Miles. Dieses kleine Kätzchen hatte wirklich keine Ahnung, worin er alleine aufgrund seiner Geburt verwickelt war? Liam Greymane. Der Nachname sagte ihr nichts, doch von Liam hatte sie gehört und nun stieg ihr die Galle in die Kehle. Ein leises feindseliges Fauchen drang ihr überraschend zwischen den Lippen hervor. Ihr Vater Edward, hatte öfter von Liam gesprochen. Eine schlaue Katze sollte er sein, doch anscheinend nicht schlau genug, um zu wissen, worum es hier ging. Liam hatte den LibertyClan verlassen, um dem Kampf für Gaia abzuschwören. Sein Verrat hatte Edward, welcher diesen Kater stets geschätzt hatte tief erschüttert. Sie bemerkte gar nicht, wie sie wuchs. Fellquasten breiteten sich von ihren Handgelenken, über die Arme aus, Reißzähne schoben sich aus ihrem Kiefer und auch ihre Augen schienen nun wesentlich Tierhafter. In ihrer Soktoform, klang das anhaltende Fauchen um einiges furchterregender. Sie spürte Wut in sich, ungeheure Wut. Für einen Moment, drohte sich der Rote Schleier über ihre Sicht zu legen. Sie spürte, wie ihr Körper sich bereits weiter verändern wollte, doch mit einer Willensanstrengung unterband sie die weitere Verwandlung. Ungeheurer Hass. Auch Liam hätte bei der Verteidigung helfen können, er hätte einen wesentlich größeren Unterschied dargestellt als sie.


    "Liam..."grollte sie mit zornesschwangerer Stimme, deren Bedrohlichkeit nahezu allarmierend war. "Ich werde dir beibringen, was es bedeutet Bastet zu sein. Ich werde dich lehren, wofür wir kämpfen." Sie hatte sich etwas in den Vordergrund geschoben und fixierte Miles, mit einem Blick, der heißen Zorn und pure Entschlossenheit zeigte.

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  • Den Worten der Wölfin zu lauschen war nicht nur einfach zäh, es war fürchterlich. Diese gestelzte Professionalität hatte Siren ja gefressen und sie jetzt derartig sachlich über dieses Geschehen reden zu hören machte die Heilerin ungehalten. Aber sie sagt nichts und versucht, sich auch nichts anmerken zu lassen. Schweigend reicht sie bei den Worten der Smartphones eine ihrer Visitenkarten rüber, auf denen auch ihre Privatnummer verzeichnet ist, um sich dann selbst die Daten von Kingsley zu speichern.


    Widerwillig bewundernd nickt sie dann der Glasswalker zu, als diese die Tarnung des Vorfalls erklärt. Glasswalker... offenbar reiten sie wirklich auf den Wellen der Zivilisation und spielen mit deren Regeln wie ein Kätzchen mit einem zerknüllten Stück Alufolie. Bei den Worten der Identifikation huscht ihr ein Schauer über den Rücken. Klar, in ihrem Medizinstudium hat sie einige Leichen gesehen, nicht alle schick, sie erinnert sich auch an Auszüge einer Pathologie-Vorlesung, aber die Vorstellung, ihre eigenen Clansmitglieder vor sich sehen zu müssen, verstümmelt, zerfetzt, verbrannt... Es schüttelt sie innerlich. Sie wird noch nicht etwa verlangen...! Nein. Ein Glück.


    Oder auch nicht? Sie hat recht. Um den Clan wiederaufzubauen braucht es mehr als nur ihren jetzigen Einsatz. Es geht nicht nur um heute, es geht um morgen, um die Zukunft all dessen, wofür sie leben, kämpfen und sterben. Aber sie war Heilerin. Ihre Aufgabe ist es, dem Clan zu dienen, und dies wird durch die Aufzucht von Jungen stark eingeschränkt, weswegen sie eigentlich von Standes aus keine Junge bekommen darf. Aber jetzt... Sie beißt sich unsicher auf die Unterlippe. Sie würde versuchen, diesen Konflikt in stiller Meditation zu lösen. Ihre Gedanken schweifen wieder zu dem Mondsteinsplitter, bevor - Liam.


    Sie hört den Namen nur, erinnert sich an den Kater, der den Kampf aufgegeben hat. Sie selbst hat es mit einem wütenden und einem verstehenden Auge betrachtet, doch der Clan war geteilter Meinung. Und Nagi macht ihre deutlich. ZU deutlich!
    Siren tritt vor und versucht, sich zwischen Nagi und Miles zu schieben, eine Hand beschwichtigend gegen Nagis Schulter gedrückt.


    "Nagi, beruhig dich! Dieses Anliegen ist gut und ich werde dich dabei unterstützen, aber die Aggression bringt uns nicht weiter. Bitte beruhige dich und lass ihn am Leben."

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